- Luzern und St. Gallen trennen sich in der 12. Runde der Super League nach einer spektakulären, aber auch gehässigen Partie 3:3.
- Joker Julian von Moos rettet den Gästen einen Punkt, Luzern bleibt im 4., St. Gallen gar im 5. Liga-Spiel in Folge ohne Sieg.
- In der anderen Partie vom Mittwoch setzt sich YB in Lugano durch.
Immer wieder in den letzten Wochen hatte St. Gallen Punkte wegen später Gegentore hergeschenkt. Doch an diesem 12. Spieltag drehten die Ostschweizer den Spiess um – ausgerechnet beim «Angstgegner» Luzern (seit Dezember 2019 gab es dort keinen FCSG-Sieg mehr). Joker Julian von Moos zog in einer gehässigen Schlussphase aus rund 18 Metern ab und sorgte mit dem 3:3 dafür, dass der FCSG nicht die 3. Niederlage in den letzten 4 Partien kassierte. Emmanuel Latte Lath hatte gar noch den Siegtreffer für die Gäste auf dem Fuss, scheiterte aber in der Schlussminute an Luzern-Goalie Marius Müller.
In der regulären Spielzeit war vor allem Müllers Gegenüber im Fokus gestanden: Einmal mehr wechselten sich bei Lawrence Ati Zigi Genie und Wahnsinn ab. Hatte er zunächst die Luzerner Offensive reihenweise zur Verzweiflung getrieben, grätschte er in der 55. Minute Dejan Sorgic – ohne jede Not, weil aus spitzem Winkel – im eigenen Strafraum um. Max Meyer nahm das Penalty-Geschenk dankbar an und traf zum 3:2.
Viele Fehler, viele Tore
Eine höchst spektakuläre, aber auch von haarsträubenden Defensiv-Aussetzern lebende erste Halbzeit hatte mit 2:2 geendet. Schon in der 7. Minute hatten die eigentlich als Schnellstarter bekannten St. Galler das 0:1 hinnehmen müssen. Pius Dorn legte nach technisch starker Brustannahme auf Mohamed Dräger quer, dieser netzte aus kurzer Distanz ein. Die Luzerner Führung hatte jedoch nur 107 Sekunden Bestand. Dann tanzte Latte Lath auf der halbrechten Seite Marco Burch mit einem Haken aus und traf unhaltbar ins lange Eck zum 1:1.
Die «Leuchten» liessen sich davon nicht beirren und kamen gegen eine wacklige «Espen»-Abwehr zu zahlreichen guten Gelegenheiten. Doch wie zuletzt schon öfters haperte es an der Effizienz. Burch (24.) scheiterte per Kopf wie Dräger (28.) am blitzschnell reagierenden Zigi. Schon eine Minute zuvor hatte Dräger aus kurzer Distanz am St. Galler Tor vorbeigezielt.
So waren zwei Geschenke nötig, damit noch vor dem Pausenpfiff je ein Treffer auf jeder Seite fiel:
- 40. Minute: Nach einem katastrophalen Fehlpass von Burch landet der Ball bei Jérémy Guillemenot. Dieser versenkt die Kugel von der Strafraumgrenze eiskalt flach im langen Eck – 2:1.
- 44. Minute: In Geberlaune ist nun auch St. Gallens Defensive. Patrick Sutters Rückpass zu Goalie Zigi gerät viel zu kurz. Dräger schnappt sich den Ball und schnürt relativ unbedrängt den Doppelpack.
Und weil es nach dem Seitenwechsel bekannterweise mit dem einen oder anderen Fehler weiterging, hielt das Spektakel zwei weitere Tore, aber keinen Sieger bereit. So bleiben die Teams im 4. (Luzern), respektive 5. (SG) Liga-Spiel de suite ohne Vollerfolg. Während St. Gallen zur Olma-Zeit weiterhin nicht in ganz grosse Jubelstimmung verfällt, verpasste es auch Luzern, die Wogen in der unruhigen Zeit rund um die «Causa Alpstaeg» zumindest auf sportlicher Ebene zu glätten.
So geht es weiter
Schon am Samstag empfängt Luzern zuhause den FC Lugano (20:30 Uhr live bei SRF). St. Gallen kommt am Sonntag gegen Servette ebenfalls zu einer Heimpartie.