1) Frei und die Freuden des Toreschiessens
Den ganz grossen Knipser sucht man bei Basel in dieser Spielzeit vergebens. Sei’s drum: Der FCB (46) hat mehr Treffer erzielt als YB (42). Neuster Akteur, der die Freuden des Einnetzens für sich entdeckt hat, ist Fabian Frei. Er bejubelte beim 4:0 über den FC Zürich den ersten Hattrick in der Super League.
Daneben wurde die Wichtigkeit von Captain Valentin Stocker augenfällig. Mit dem zuletzt gesperrten Captain holen die Basler im Schnitt 2,06 Punkte pro Spiel. Hochgerechnet läge das Team von Marcel Koller damit nur einen Punkt hinter dem Spitzenduo.
2) Der FCZ und die Tage der offenen Tore
«Nicht nur enttäuscht, sondern auch wütend», war Ludovic Magnin. Der FCZ-Trainer hatte mitanschauen müssen, wie sein Keeper Yanick Brecher bereits nach 12 Sekunden den Ball aus dem Netz fischen musste und danach noch die Gegentore Nummer 38 bis 40 kassierte. Die Cup-Pleite gegen YB eingerechnet, ist der FCZ diese Saison 6 Mal mit 0:4 untergegangen, einmal gegen Servette gar mit 0:5. Wieder ein Tag des offenen Tors im Letzigrund. Ob Magnin eine Lösung für das Defensivproblem findet?
3) Der «Riesentöter-Töter»
Servette erarbeitete sich in dieser Saison den Ruf als «Riesentöter»: Gegen YB gab es in 2 Partien 4 Punkte, auch Basel musste sich in Genf 0:2 geschlagen geben. Einzig der FC St. Gallen scheint immun gegen den Aufsteiger zu sein. Auch das 3. Direktduell entschieden die «Espen» für sich. Wenngleich derart glücklich, dass sich Peter Zeidler im anschliessenden Interview mehr über die defensiven Mängel seines Teams äusserte als über die 3 Punkte, oder die zurückeroberte Tabellenführung oder, oder, oder …
4) «Flieg, Zigi, flieg!»
«Zigi! Zigi!» – Es tönte wie eine Aufforderung zum Rauchen, was nach dem 1:0-Erfolg durch den kybunpark schallte. Doch nicht etwa Nikotin sorgte dafür, dass den Zuschauern in der Ostschweizer die Luft wegblieb, sondern vielmehr die spektakulären Paraden des neuen Torhüters Lawrence Ati Zigi.
Am anderen Ende der Schweiz stand Marius Müller seinem St. Galler Pendant in nichts nach. Der Luzern-Goalie hielt das 1:0 in Neuenburg mit 13 Paraden fest – Saisonrekord! Doch frei nach dem Albumtitel seines Nahezu-Namensvetters, dem Rockmusiker Marius Müller-Westernhagen, «Ganz allein krieg ich’s nicht hin», muss Idriz Voca erwähnt werden. Er verwandelte eine einstudierte Corner-Variante abgebrüht.
5) Celestini und der Start nach Mass
Voca und Müller sorgten mit ihren matchentscheidenden Aktionen nicht nur für gute Stimmung im Mannschaftsbus auf der Heimreise in die Innerschweiz. Sie machten Fabio Celestini zum Luzerner Rekordmann: Seit er das Team übernommen hat, gab es in 3 Spielen ebenso viele Siege. Das war beim FCL noch keinem gelungen. 3:12 Torschüsse gegen Xamax? Kein Problem. Effizienz ist derzeit Trumpf bei Luzern.
6) Thun und die zurückgekehrte Hoffnung
Mit nur 2 Siegen und 9 Punkten war Thun in der Hinrunde nicht viel mehr als ein Punktelieferant gewesen. Nun erkämpfte sich das Team von Marc Schneider in der Rückrunde in nur 3 Partien bereits 6 Punkte und schloss punktemässig zu Xamax auf.
Weil Lugano und Sion im Niemandsland der Tabelle verharren, keimt neue Hoffnung über der Stockhorn-Arena auf. Dazu passend: Ridge Munsy traf im 12. (Teil-)Einsatz erstmals in dieser Saison. Er bewies dabei viel Moral. 2 Minuten, nachdem ihm der vermeintliche 1. Treffer wegen Abseits aberkannt wurde, netzte er doch noch ein.
Sendebezug: SRF zwei, Super League - Goool, 9.2.2020, 18 Uhr