2014, 2017, 2019: Innert 5 Jahren stieg Stade-Lausanne-Ouchy dreimal auf. Nach dem 2:0-Sieg im Barrage-Hinspiel am Samstag in Sion winkt die nächste Promotion, was gleichzeitig der grösste Erfolg in der noch jungen Klubgeschichte wäre. «SLO», das 2001 aus der Fusion von FC Stade Lausanne und FC Ouchy entstanden ist, spielte bis 2014 noch in der 2. Liga interregional, also in der fünfthöchsten Liga im Amateurbereich.
Seit 2019 wird der Klub vom einflussreichen Uhrenunternehmer Vartan Sirmakes präsidiert. Unter ihm etablierten sich die Waadtländer in der Challenge League. Doch trotz einem 3. Platz in der Saison 2020/21 wurde das Team kaum wahrgenommen. Es mangelt ihm an Strahlkraft.
Schon zweimal seit 2019 wechselte man das Stadion. Die Spiele in der altehrwürdigen Pontaise wurden in dieser Saison von durchschnittlich 1200 Zuschauern besucht. Nicht zuletzt das Bild des leeren Gästeblocks in Sitten zeigte: Eine Fanbasis existiert praktisch nicht. Fürs Rückspiel wurden bei Interesse Tickets an waadtländische Klubs verteilt.
Emotionale Saison
Von dieser Aussenseitermentalität, die man im Vorfeld der Barrage auch beim FC Sion beschwören wollte, wird Lausanne-Ouchy getragen. Das Team hat eine emotionale Saison hinter sich, geprägt nicht zuletzt vom tragischen Unfalltod des Verteidigers Elia Alessandrini in der Winterpause.
Dieser Schicksalsschlag schien die stark gestarteten Lausanner aus der Bahn geworfen zu haben. Aus den ersten 5 Spielen der Rückrunde holten sie nur einen Punkt. 6 Runden vor Schluss war der einstige Tabellenführer auf den 6. Platz abgerutscht.
Starker Schlussspurt in der Liga
Es folgten jedoch sechs Spieltage, in denen Stade-Lausanne-Ouchy 16 Punkte holte, und zuletzt der starke Auftritt in der Barrage gegen Sion, der die Tür zur Super League weit öffnete. «Wir haben erst 25 Prozent der Arbeit erledigt», stapelte Trainer Anthony Braizat tief. «Um dieses Duell zu gewinnen, ist es wichtig, dass wir alle die Bescheidenheit bewahren.»
In den bisher 13 Barrage-Duellen seit 2004 hat sich nur vier Mal das Team aus der Challenge League durchgesetzt. Nach anfänglichen Zweifeln würde es inzwischen nicht mehr überraschen, wenn sich Lausanne-Ouchy als fünfte Mannschaft (nach Sion, Bellinzona, Servette und Vaduz) in die Liste eintragen würde.