Im Zusammenhang mit der zweithöchsten Fussballliga der Schweiz spricht man im Wallis von «Hölle», von «Intensivstation» und davon, dass der FC Sion zuletzt «klinisch tot» gewesen sei. Das Horrorszenario, den direkten Abstieg, verhinderten die Walliser am letzten Spieltag noch in extremis – dank einem 4:0-Erfolg über den FC Basel.
Aus diesem Duell gibt es aber nur zu konstatieren: In faktisch unbedeutenden Spielen steht auch bei den FCB-Spielern die eigene Gesundheit über einem allfälligen Erfolgserlebnis. Am Donnerstag und Sonntag gegen Thun wird dies anders sein. Die Berner Oberländer werden im Barrage-Hinspiel die Zweikämpfe mindestens ebenso konsequent angehen wie die Sittener.
Sion und Thun treffen in der Barrage aufeinander
Und alleine auf die makellose Barrage-Bilanz – je einmal setzte sich Sion als Unterklassiger (2006 gegen Xamax) und als Oberklassiger (2012 gegen Aarau) in den Entscheidungsspielen durch – wird sich im Wallis ohnehin niemand verlassen wollen. Auch wenn die Unterschiede zwischen Sion und Thun gross sein mögen, haben gerade die Barrage-Duelle der letzten beiden Saisons aufgezeigt, wie schnell die Tendenz umschlagen kann.
Der FC Thun stieg in der Vorsaison nach ansprechendem Saison-Schlussspurt in der Super League als Favorit in die Barrage gegen Vaduz, wo er Nerven zeigte und abstieg. 2019 schrieb Neuchâtel Xamax gar Geschichte, als es eine 0:4-Heimniederlage aus dem Hinspiel in Aarau kompensierte und die Klasse hielt.
Kommt es überhaupt zum Rückspiel?
Unsicherheit dürfte im Berner Oberland und im Wallis nicht nur bezüglich der Ligazugehörigkeit in der kommenden Saison herrschen. Beide Teams können sich in dieser – aufgrund der Coronavirus-Pandemie – speziellen Saison noch nicht einmal darauf verlassen, dass sie ein mögliches Handicap aus dem Hinspiel noch korrigieren können.
Falls Corona ein Rückspiel verhindert, setzt sich der Sieger aus dem Hinspiel durch. Bei einem Unentschieden nach 90 Minuten kommt es deshalb am Donnerstag zu einem Penaltyschiessen.