Jener Samstagabend im Stade de Suisse passte von der Dramaturgie her zur Leidensgeschichte der Young Boys. Der Leader brauchte gegen Luzern einen Sieg, um vorzeitig als Meister festzustehen. Doch die Geduld der Berner Fans, die seit 32 Jahren auf einen Titel warteten, wurde noch einmal strapaziert.
Wölflis Heldentat, Nsames Dropkick
Nach 76 Minuten stand es 1:1, als Luzern nach einem Foul von Guillaume Hoarau einen Penalty zugesprochen bekam. Goalie Marco Wölfli lenkte den Schuss mit einem Reflex der Extraklasse an die Latte.
In der Folge rannten die Berner vergeblich an. Bis in der 89. Minute der entscheidende Spielzug folgte: Miralem Sulejmani flankt von links, Hoarau legt mit dem Kopf quer zu Jean-Pierre Nsame – dieser trifft per Dropkick.
Berns Nacht der Nächte
Nach dem Schlusspfiff wurde das Stadion endgültig zum Tollhaus. Binnen Sekunden war der Rasen von jubelnden und weinenden Fans überflutet. Jeder umarmte jeden, Wölfli wurde auf Händen getragen. Es folgte eine Freinacht, wie sie das Stadion und die Stadt nicht gekannt hatten.