228 Spiele gab es ohne die beiden Barrage-Partien diese Saison in der Super League – und bemerkenswert wenige Diskussionen um die Leistungen der Schiedsrichter. Dani Wermelinger, der Verantwortliche für die Spitzen-Referees, sagte an einer Medienkonferenz: «Ich bin happy.» Nachdem er vor einem Jahr noch die manchmal «detektivische» Haltung des VAR kritisiert hatte, nahm er nun zufrieden zur Kenntnis, dass die Interventionen des Videoschiedsrichters weniger geworden sind – auch oder vor allem, weil die Referees auf dem Feld gut gearbeitet haben.
Die starken Leistungen der Schweizer Schiedsrichter in der Liga blieben auch international nicht unbemerkt. In diesem Jahr wurden die Unparteiischen deutlich öfter für Ausland-Einsätze aufgeboten als noch in der vergangenen Saison. Mit Sandro Schärer wird an der EM in Deutschland erstmals seit 14 Jahren auch wieder ein Schweizer Spiele an einem grossen Männer-Turnier leiten. Wermelinger wies aber auch daraufhin, dass für die Zukunft die Situation der Schiedsrichter verbessert werden muss. Nur Schärer ist derzeit als Profi unterwegs.
Zuschauerrekord dank Aufstockung
Mit 28'878 Zuschauern im Durchschnitt wiesen die Young Boys auch in dieser Saison in ihren Heimspielen das grösste Zuschaueraufkommen der Liga auf. In der ganzen Schweiz waren es über 2,5 Millionen Stadionbesucher, was ein durch die Aufstockung der Liga ermöglichter Rekord ist.
Über 10'000 Zuschauer im Durchschnitt hatten in dieser Saison auch der FC Basel (21'990), der FC St. Gallen (17'753), der FC Zürich (15'710) und der FC Luzern (12'810). Von der Auslastung her geht die Bestnote aber an den FC Winterthur, dessen Stadion Schützenwiese mit 8172 Zuschauern im Schnitt zu über 97 Prozent besetzt war.
Positives Fazit vom Chef und ein Aber
Eine positive Bilanz zog auch Claudius Schäfer, der CEO der Swiss Football League, nach der ersten Saison mit dem neuen Modus. «Es hat Spannung gegeben um den Strich, es gab einen Kampf um die letzten Plätze in der Championship Group.» Eine saubere Bilanz könne man aber erst machen, nachdem dieser Modus einige Jahre gespielt wurde, präzisierte er.
Nicht uneingeschränkt zufrieden ist Schäfer mit der Relegation Group. Diese müsse man im Auge behalten. «In Ländern, die etwa gleich gross sind und einen ähnlichen Modus haben, gibt es in der Relegation Group noch etwas zu gewinnen, es geht nicht nur gegen den Abstieg. In Österreich und Dänemark geht es auch noch um einen Platz in der Conference League. Man konnte so die zweite Gruppe aufwerten. Das muss man auf dem Radar behalten.» Ansonsten habe man aber grosses Interesse an Stabilität.