Vor 9 Jahren trainierte Marcel Koller letztmals eine Klub-Mannschaft (den VfL Bochum), sein letztes Engagement in der Schweiz liegt gar 15 Jahre zurück (Meister mit GC).
Diese lange «Absenz» sieht der 57-Jährige nicht als Nachteil: «Entscheidend ist die Einstellung und der Elan, mit der ich diese Aufgabe angehe.» Er habe noch immer genügend Energie, für eine solche Aufgabe, so der Zürcher bei seiner Vorstellung als neuer Basel-Trainer.
Vollständige Ruhe gibt es in einem Spitzenklub selten.
Nach 6 Jahren als Trainer der österreichischen Nationalmannschaft und rund 9 Monaten ohne Job brennt Koller auf seine neue Aufgabe: «Ich habe die tägliche Arbeit mit einer Mannschaft vermisst. Basel ist eine Top-Adresse in der Schweiz mit vielen Möglichkeiten.»
Obschon Koller «so schnell wie möglich seine Ideen einbringen möchte», ist dem neuen FCB-Trainer klar, dass bis zum 1. Ernstkampf (am Samstag gegen GC) keine Wunderdinge erwartet werden können. «Eineinhalb Tage sind wenig. Viel ist in der kurzen Zeit nicht möglich.» Er werde versuchen, möglichst viele Gespräche zu führen.
Der «Kübel» ist das Ziel
Koller tritt mit dem kurzfristigen Ziel an, den FCB wieder in ruhigere Gewässer zu führen. Ihm ist aber klar: «Vollständige Ruhe gibt es in einem Spitzenklub selten.» Ruhe komme mit Siegen. Den ersten will Koller am Samstag im Duell gegen seinen Ex-Klub GC einfahren. Langfristig strebt Koller an, «den Kübel wieder nach Basel zu holen.»
Kein Platz mehr für Delgado
Basels Sportchef Marco Streller ist froh, «wieder einen starken Trainer mit viel Erfahrung und einem grossen Leistungsausweis zu haben.» Man werde Koller Zeit geben, sich einzuleben. Danach stünde eventuell ein Gespräch über allfällige Verstärkungen an, so Streller.
Mit der Verpflichtung der beiden Co-Trainer Thomas Janeschitz und Carlos Bernegger ist auch klar, dass die Interims-Trainer Alex Frei und Marco Schällibaum künftig wieder ihre angestammten Funktionen ausüben. Für Wicky-Assistent Mathias Delgado gibt es hingegen beim FCB keinen Platz mehr, teilte Streller mit.
Sendebezug: Radio SRF 3, Nachmittagsbulletin, 2.8.18, 16:03 Uhr