Am Anfang war sie noch da, die Euphorie. Xamax gewann das erste Super-League-Spiel nach 6 Jahren auswärts bei Luzern 2:0. Und übernahm gar die Tabellenführung. Das erste Heimspiel war ausverkauft, 12'000 Zuschauer strömten in die Maladière. Und sahen ein 1:1 gegen Titelfavorit Basel. Doch von da an ging es nur noch bergab.
Niederlagenserie kam rasch
5 Pleiten in Serie folgten. Überhaupt gewann der Aufsteiger seit dem Startspiel nur noch einmal. Mittlerweile ist Xamax klares Schlusslicht. Auch die Zuschauerzahlen sanken. Gegen Zürich kamen zuletzt noch rund 4000 Zuschauer. Am Neuenburgersee macht sich Super-League-Blues breit. Trainer Michel Decastel ärgert sich vor allem über die schlechten Resultate zu Hause. In der Maladière hat Xamax nur 6 Punkte geholt. Und er ärgert sich über die vielen Gegentreffer.
38 Gegentore hat der Aufsteiger zugelassen – mehr als jede andere Mannschaft. Im Angriff sieht es besser aus. Vor allem dank einem: Raphael Nuzzolo. Der Stürmer ist mit 10 Treffern und 9 Vorlagen der beste Skorer der ganzen Liga. Und macht mit 35 Jahren die beste Saison seiner Karriere. Dass Xamax trotzdem nicht auf Touren kommt, sei «ein wenig frustrierend», gibt er zu. Auch wenn er betont, dass er an die Mannschaft glaubt: Er würde sich über Verstärkungen freuen.
Trainer Decastel möchte zwei neue Spieler, die die Mannschaft weiterbringen. Ein Innenverteidiger und ein zentraler Mittelfeldspieler. Um das Geld dafür aufzubringen, ist der 63-Jährige bereit, sich von 4 bis 5 Spielern zu trennen.
Mit diesen beiden Verstärkungen will Michel Decastel den Ligaerhalt schaffen. «Das ist möglich», ist er überzeugt. Welche Mannschaft denn hinter Xamax bleiben soll? «Das ist mir egal», entgegnet er. Und lächelt. Die gute Laune haben sie in Xamax nicht verloren. Trotz der frustrierenden Hinrunde.
Diese erfährt am Sonntag nun noch ihren Schlusspunkt. Die Aufgabe dabei ist höchst delikat: Es gastiert der Spitzenreiter und Meister Young Boys in der Romandie. Immerhin: Im 1. Saisonvergleich konnte Decastels Elf gegen Gelb-Schwarz in Führung gehen. Doch das war letztlich beim Ausgang von 2:5 einmal mehr nur eine Ehrenmeldung.
Sendebezug: SRF zwei, «Super League – Goool», 15.12.2018 18:00 Uhr