Sowohl die Young Boys als auch GC feierten am vergangenen Wochenende Siege, die Ausgangslage der beiden Klubs präsentiert sich dennoch sehr unterschiedlich: Während die Berner dank dem 3:1 im Verfolger-Duell mit dem FC Basel einen wohltuenden Prestige-Erfolg landeten, bugsierte sich GC dank eines 2:0-Siegs bei Lausanne-Sport ins Niemandsland der Tabelle – nicht abstiegsgefährdet, doch auch weit hinter dem Spitzentrio zurück.
Der grosse Abwesende
Es wird nicht der Anspruch des Aufsteigers sein, in seiner ersten Saison den Stadtrivalen Zürich nachzuahmen und im Letzigrund Heimsieg an Heimsieg zu reihen. Doch die seit 5 Spielen zuhause sieglosen Grasshoppers tun gut daran, ihr für gewöhnlich nicht sehr zahlreiches Publikum auch im neuen Jahr mit gefälligem Spiel bei Laune zu halten. Einer, mit dessen Mithilfe diese Negativserie und der drohende Müssiggang zu beenden wären, ist Petar Pusic.
Doch der GC-Captain fehlt den Zürchern noch immer. Im letzten Dezember und im Januar erkrankte der 23-Jährige jeweils an Covid-19 und leidet seither an Langzeitfolgen der Krankheit. «Regelmässige medizinische Untersuchungen» sowie «gezielte Massnahmen» seien laut dem Klub notwendig, um Pusic so schnell wie möglich zurück auf den Rasen zu bringen.
Mit dem Selbstvertrauen vom letzten Sieg kommt diese Partie zum richtigen Zeitpunkt.
Die Zürcher warten gegen YB seit beinahe 5 Jahren auf einen Sieg. GC-Übungsleiter Giorgio Contini, der in seiner Trainerkarriere in der Super League in 21 Duellen erst einmal (2014 mit Vaduz) gegen die Berner als Sieger hervorgegangen ist, gab sich dennoch optimistisch. An der Pressekonferenz vor dem Spiel liess der 48-Jährige verlauten: «Mit dem Selbstvertrauen des letzten Sieges kommt diese Partie zum richtigen Zeitpunkt.»
Dass es ausgerechnet am Sonntag mit einem Vollerfolg gegen die wiedererstarkten Young Boys klappen sollte, scheint dennoch unwahrscheinlich. Seit über 30 Liga-Heimspielen warten die Grasshoppers nämlich auf einen Heimauftritt ohne Gegentor und werden auch gegen die stärkste Offensive der Liga mit Topskorer Jordan Siebatcheu (14 Tore) achtsam bleiben müssen. Etwas spricht dennoch für die Zürcher: Mit 2 Remis sind sie das einzige Team der Liga, das in dieser Saison gegen den Meister noch nicht verloren hat.