Granit Lekaj ist kein Mann der grossen Worte. Obschon er beim FC Winterthur Captain ist, überlässt er das Entfachen der Emotionen in der Kabine anderen Spielern. Auf dem Platz aber geht der 32-Jährige in Sachen Einstellung stets voraus. Auch Lekaj macht Fehler, was man dem in Prishtina geborenen Schweizer jedoch nie vorwerfen kann, ist mangelnder Einsatz.
Mit Lekaj kam der Aufschwung
Seine Leader-Qualitäten hat der FCW zu Saisonbeginn schmerzlich vermisst. Ein Haarriss im Fuss, den er sich Ende der letzten Saison zugezogen hatte, zwang Lekaj zur Pause. Die ersten 3 Super-League-Spiele verpasste der Captain allesamt, für Winterthur sprang in dieser Phase nur ein Punktgewinn heraus.
Seit Lekajs Rückkehr sieht die «Winti»-Welt bedeutend besser aus. Aus den 3 Liga-Partien mit dem Abwehrchef resultierten 2 Siege und 1 Remis. Zuletzt meisterten die Eulachstädter auch die heikle Aufgabe in der 2. Runde des Schweizer Cups beim Challenge-Ligisten Aarau. Dass sein Team seit seiner Rückkehr ungeschlagen ist, relativiert Lekaj aber gleich selbst: «Die Saison hat erst angefangen, und es wird noch viel passieren.»
Aufsteiger-Zurückhaltung abgelegt
Und doch sieht auch er das dank geschickten Transfers gestiegene Potenzial im Team. Der Klub holte Routiniers wie Luca Zuffi oder Basil Stillhart und Talente wie Alexandre Jankewitz oder Randy Schneider. Auch die Leihe des jungen Torhüters Marvin Keller könnte sich als Glücksgriff erweisen.
Auffallend ist die offensivere Spielweise unter Neo-Trainer Patrick Rahmen, wodurch das Team nach 6 Runden bereits bei 13 Toren steht. Zum Vergleich: In der letzten Saison gelangen den Winterthurern in 36 Runden nur 32 Treffer. «Unter Bruno Berner haben wir defensiver gespielt und den angestrebten Ligaerhalt geschafft. Nun sind wir angekommen und können mutiger auftreten», fasst Lekaj zusammen.
Im letzten Meisterschaftsspiel waren 6 Spieler in Winterthurs Startelf 23-jährig oder jünger. Während diese mit Tempo überzeugen, sollen die erfahrenen Spielern wie Lekaj, Zuffi oder Stillhart die nötige Ruhe ins Spiel bringen. Eine Aufgabe, die der Captain, dessen Vertrag 2024 ausläuft, auch im anstehenden Heimspiel am Samstag gegen Lausanne-Ouchy gerne übernimmt.