118 Tore in 188 Spielen, 3 Meistertitel, 1 Cup-Sieg: Es war eine erfolgreiche Zeit, die Guillaume Hoarau bei den Berner Young Boys verbrachte. Doch nicht nur der sportliche Erfolg war ausschlaggebend dafür, dass der 36-Jährige die erfolgreichste Zeit seiner Karriere beim BSC verbrachte: Gelb-Schwarz und Hoarau – das war Liebe auf den ersten Blick.
Am Sonntagabend war Hoarau zu Gast im «sportpanorama». Auf die Zeit bei YB blickt er mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück: «Das war eine wunderschöne Geschichte mit einem wunderbaren Ende. Natürlich ist es schade, dass ich jetzt gehen muss. Aber ich habe fantastische Erinnerungen an die Zeit bei YB.»
Via Frankreich und China in die Schweiz
Begonnen hatte Hoaraus Karriere auf der Insel La Réunion. Via Frankreich und China landete er dann in der Schweiz bei YB. «Das war quasi der Anfang der Geschichte. Mein Klub auf La Réunion hatte eine Partnerschaft mit Le Havre. Ich hatte das Glück, dass ich als junger Fussballer den Sprung ins Ausland wagen konnte.»
Ich muss zurück nach Hause, hier ist es mir zu kalt.
In Europa erlebte der junge Stürmer einen richtigen Kulturschock: «Als ich dann in Frankreich das erste Mal Schnee gesehen habe, sagte ich mir: ‹Ich muss zurück nach Hause, hier ist es mir zu kalt.› Einfach war es nicht. Ich musste meine Familie und meine Freunde hinter mir lassen. Es war nicht immer leicht, aber so bin ich erwachsen geworden.»
Nach 4 Jahren wechselte Hoarau 2008 zu Paris Saint-Germain. «Die Zeit in Paris war der absolute Traum. Ich konnte mir in Frankreich einen Namen machen, was wohl der wichtigste Schritt in meiner Karriere war», so der Stürmer.
Doch auch Hoaraus Karriere verlief nicht immer in geordneten Bahnen. 2013 wagte der Franzose den Sprung nach China zu Dalian Aerbin. Kaum Spielzeit und ein schwieriges Umfeld prägten das Abenteuer: «Nach der Zeit in China war ich physisch am Ende.» Via Bordeaux landete er in Bern. «Ich wollte eigentlich nur meine Karriere wieder in Schwung bringen. Doch aus 6 Monaten wurden 6 Jahre», so der Berner Publikumsliebling.
Die Schweiz ist meine zweite Heimat geworden.
Mit dem Abschied aus Bern ist für Hoarau wieder ein Kapitel in seiner Karriere zu Ende. Auf seine Zukunftspläne angesprochen meint er: «Ich weiss nicht, wo es hingehen wird. Meine Agenten arbeiten daran. Gerne würde ich hierbleiben, die Schweiz ist meine zweite Heimat geworden.»