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FCB-Goalie im «Sportpanorama» Hitz: «Nach einem Jahr Magath wusste ich: ‹Mich haut nichts um!›»

Marwin Hitz ist beim FCB nicht mehr wegzudenken. Dabei wurde er einst alles andere als herzlich empfangen.

Er sei nicht so der Typ für die erste Reihe, sagt Marwin Hitz von sich selbst. Das liege ein Stück weit nur schon an seiner Grösse, durch die er ohnehin schon auffällt. Der 1,93-m-Mann ist aber einfach grundsätzlich eher ein ruhiger und zurückhaltender Typ. Am Samstag liess es aber auch Hitz etwas krachen. An der offiziellen Basler Meisterfeier genoss er das Bad in der Menge. Nach zwei schwierigen Jahren ist der Ostschweizer mit dem FCB ganz oben angekommen.

Hitz und der FC Basel – Liebe auf den ersten Blick war das bei seiner Ankunft am Rheinknie nicht unbedingt. «Ich hätte mir einen schöneren Empfang gewünscht», gibt der Basler Goalie bei seinem Besuch im «Sportpanorama» unumwunden zu.

Vieles in Frage gestellt

Als Hitz vor 3 Jahren in die Schweiz zurückkehrte, verdrängte er bei Basel Heinz Lindner. Das passte nicht allen, bei den Fans hatte Hitz zu Beginn einen schweren Stand. Auch, weil es Basel in der Super League überhaupt nicht lief. In der Conference League schaffte man zwar den Vorstoss in den Halbfinal, in der heimischen Meisterschaft brachte man phasenweise aber keinen Fuss vor den anderen. Auch Hitz' Leistungen waren nicht über alle Zweifel erhaben.

Es ist nicht wichtig wie man empfangen, sondern verabschiedet wird.
Autor: Marwin Hitz Goalie FC Basel

«Ich habe mich damals schon gefragt, ob es richtig war, aus Dortmund wegzugehen», erzählt er. Sein erstes Jahr in Basel beschreibt er als «das mit Abstand schwierigste», auch wenn der absolute Tiefpunkt mit dem zwischenzeitlichen Fall auf den letzten Tabellenplatz erst in seiner zweiten FCB-Saison folgte.

Dass Aufgeben für Hitz keine Option ist, hat er früh gelernt, oder besser gesagt lernen müssen. Mit 20 Jahren hatte er den Sprung ins Ausland gewagt. Und wurde bei Wolfsburg von Felix Magath erst einmal so richtig geschliffen. «Das war das wichtigste Jahr meiner Karriere. Nach einem Jahr Magath wusste ich: ‹Mich haut nichts um!›»

Aus dem Schatten getreten

In seiner Karriere musste sich Hitz oft mit der Nummer 2 begnügen. Ironischerweise stand ihm jeweils ein Schweizer vor der Sonne. Diego Benaglio in Wolfsburg, Gregor Kobel in Dortmund und Yann Sommer in der Nati. Mit dem ersten Meistertitel als Nummer 1 hat der Ostschweizer seine Karriere nun vollendet. Hitz ist mit seinen mittlerweile 37 Jahren nicht nur der zweitälteste Spieler der Super League, sondern auch der älteste Goalie, den der FC Basel je hatte.

Im Winter hat er seinen Vertrag überraschend um eine weitere Saison verlängert. Die Zeiten des einst kühlen Empfangs liegen hinter ihm. Ohnehin hatte sich Hitz schon damals gesagt: «Es ist nicht wichtig wie man empfangen, sondern verabschiedet wird. Und ich glaube, da bin ich jetzt auf dem richtigen Weg.»

 

 

SRF zwei, Sportpanorama, 25.05.2025, 18:00 Uhr ; 

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