Seine Spieler hätten Angst gehabt und eines «der schlechtesten Saisonspiele» gezeigt, hatte FCB-Trainer Paulo Sousa nach dem schmeichelhaften 1:1 im Champions-League-Achtelfinal gegen Porto bilanziert. Diese Aussage verband der Portugiese mit der Hoffnung, dass seine Mannschaft «im Rückspiel in Porto ihr ‹altes› Gesicht zeigen werde.
Das Gastspiel in Portugals Norden findet erst in zweieinhalb Wochen statt. Nach dem SL-Spitzenspiel vom Sonntagnachmittag in Bern lässt sich aber bereits festhalten, dass der FCB gegen die Young Boys noch nicht zu alter Stärke zurückgefunden hat.
Total verunsichert
Der Auftritt des Serienmeisters in der Hauptstadt war dürftig. Die Basler leisteten sich zahlreiche individuelle Unzulänglichkeiten, sie wirkten kraftlos, die Inspiration fehlte. «Ich war überrascht von der Anzahl Fehler, die wir gemacht haben. Kaum ein Pass kam an, keiner wollte den Ball. Wir waren total verunsichert», befand Routinier Marco Streller.
Der Captain ging gar noch einen Schritt weiter und bezeichnete die 2:4-Niederlage als «eines der schlechtesten Spiele, seit ich beim FC Basel spiele.» Es ist immerhin schon knapp 8 Jahre her, seit Streller zum FCB zurückkehrte. «Wir müssen uns schämen. Die Leistung war inakzeptabel.»
Der Gegner mit mehr Charakter
Auch Sousa sparte nicht mit Kritik. «YB zeigte mehr Charakter. Nur das Shirt des FC Basel zu tragen, reicht nicht», wird der Trainer in der Basler Zeitung zitiert. Die Art und Weise der Niederlage dürfte ihm mehr Kopfschmerzen bescheren als das Resultat an sich. Vor viereinhalb Jahren hat der FCB in der heimischen Liga letzmals 4 Gegentore kassiert.
Noch kein Grund zur Panik
Noch ist es verfrüht, in Basel von einer Krise zu reden. Zum Einen hat man am Mittwoch gegen eine der aktuell besten Klubmannschaften Europas gespielt. Zum Anderen beträgt die Reserve des FCB in der Super League auf Verfolger YB noch immer komfortable 5 Punkte. Eines ist dennoch klar: Gegen Vaduz ist am Samstag ein Sieg im Heimspiel Pflicht.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 22.02.15, 15:45 Uhr