0,75 Tore im Schnitt pro Spiel in der Hinrunde: Die Baustelle bei Schlusslicht FCZ ist schnell ausgemacht. Auch die Verantwortlichen beim amtierenden Meister aus Zürich schienen ähnliche Schlüsse gezogen zu haben und präsentierten in der Winterpause zwei Neuzugänge in der Offensive.
Von Salzburg wurde bis im Sommer der 19-jährige Roko Simic ausgeliehen, der nur 2 Jahre ältere ghanaische WM-Fahrer Daniel Afriyie wechselte aus seiner Heimat von Accra Hearts of Oak nach Zürich. In den Worten von Sportchef Marinko Jurendic sind beides «junge, vielversprechende Perspektivspieler».
Die grossen kroatischen Fussstapfen
Und was ebenfalls beide gemäss Jurendic eint: «Zu hohe Erwartungen wären falsch.» Simic, Sohn von Kroatiens WM-Held Dario Simic, wird in seiner Heimat ganz Grosses zugetraut. In der Hinrunde durfte er mit Salzburg bereits ein wenig Champions-League-Luft schnuppern, in der Vorsaison machte er mit 19 Tore in 24 Spielen für Liefering in der zweithöchsten österreichischen Liga auf sich aufmerksam. Beim FCZ braucht Simic gemäss Jurendic «aber noch Zeit».
Auch dem polyvalent einsetzbaren Afriyie wollen die FCZ-Verantwortlichen «erstmal Zeit geben». Der Ghanaer steht derzeit noch beim afrikanischen Nationen-Cup im Einsatz und stösst erst Anfang Februar zum Team – dann steht erstmal die Angewöhnung an das unbekannte Leben in Europa und die Integration in die Mannschaft an.
Hofft der FCZ also trotz der Verpflichtungen und dem aktuell halbleeren Torekonto weiter auf seine «alten» Offensivspieler? Aiyegun Tosin wird im Zweiersturm weiter gesetzt sein. Sein Hattrick zum Jahresabschluss gegen Servette (4:1) dürfte dem unter den Erwartungen gebliebenen Nigerianer Aufwind gegeben haben. Soll er wie von den Zürchern geplant Nachfolger von Meister-Knipser Assan Ceesay werden, muss er seine Anzahl Saisontreffer (4) aber noch aufstocken.
Hoffen auf Youngster «Junior»
An Tosins Seite wird neben den neuen Offensivkräften Jonathan Okita eine Option bleiben. Einen schweren Stand dürften dagegen Ivan Santini und Bohdan Viunnyk haben. Beide blieben in der Hinrunde ohne Treffer, Routinier Santini viel mit einer Rot- und einer Gelbsperre negativ auf.
Und dann gibt da noch Calixte «Junior» Ligue: Ein FCZ-Eigengewächs, welches Trainer Bo Henriksen neu ins Profiteam beordert hat. Der 17-Jährige erhielt in den Testspielen viel Einsatzzeit und rechtfertigte das Vertrauen mit 2 Toren. «Er hat bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist», so Jurendic. Aber natürlich: «Man muss ihm die nötige Zeit geben.»