Mit der Übernahme von GC durch den Los Angeles FC bestieg auch Harald Gärtner das GC-Boot. Der 55-jährige Deutsche wurde von den US-Amerikanern als Managing Director of Europe LAFC eingestellt und ist in dieser Rolle auch für den Schweizer Rekordmeister verantwortlich. Gärtner bezeichnet sich selber als «verlängerter Arm von LAFC, der versucht seine Expertise einzubringen».
In den ersten Wochen lag das Augenmerk Gärtners auf der intensiven Transferzeit, in der er vor allem sein Netzwerk mit einbrachte. Die Zusammenarbeit mit Sportchef Bernt Haas und Trainer Bruno Berner habe ihm «riesigen Spass bereitet». Zeit, die Beine hochzulegen, hat Gärtner nach der Schliessung des Transferfensters nicht. Nun habe er die Möglichkeit, die Organisationsstruktur kennenzulernen. «Wir führen nicht nur intensive Gespräche auf dem Campus, sondern auch im Umfeld von GC», so Gärtner an der Medienkonferenz vor der Partie gegen Luzern.
Den Klub stabilisieren
Gärtner vergleicht die Zusammenarbeit mit Los Angeles mit einer Partnerschaft: «Wir sind nicht Investoren, wir sind Partner. In einer Partnerschaft geht man den Weg gemeinsam.» Nach dem undurchsichtigen Chinesen-Intermezzo sind die Erwartungen der GC-Anhänger an die neuen Besitzer nicht kleiner geworden. Über Ziele oder Visionen wollte Gärtner derweil noch nicht sprechen. «Ich möchte keine Versprechen machen, die wir nicht halten können.»
Vorerst gehe es darum, den Klub zu stabilisieren. Der Rekordmeister belegt in der Super League derzeit den 9. Rang, der Vorsprung auf den Barrage-Platz beträgt indes nur 3 Punkte. Das Projekt GC vergleicht Gärtner darum mit einem Hausbau. «Wir bauen im Moment die Kellerdecke, die stabil sein muss.»
Nächster Gast im GC-Haus ist am Samstag Luzern. Trainer Berner kann dabei zum ersten Mal in diesem Jahr auf Tsiy Ndenge zurückgreifen. Die Teamstütze – mit 7 Toren GC-Toptorschütze – kehrte diese Woche ins Training zurück und sollte für das Duell mit seinem ehemaligen Arbeitgeber bereit sein.