Angesichts der besonderen Corona-Umstände ist es für die Lausanner ein diskreter Umzug ins neu erbaute Stade de la Tuilière. Es sei mehr ein Eröffnungs- als ein Einweihungsspiel, sagt Patrice Iseli, der bei der Stadtverwaltung für die sportlichen Belange zuständig ist. «Die richtige Einweihung wird dann sein, wenn wir das Stadion mit Menschen füllen und den Moment in festlicher Weise teilen können», verspricht Vincent Steinmann, der Marketingchef von Lausanne-Sport.
Trotzdem hat das Stadion für den Klub eine immense Bedeutung. «Für den Verein ändert dieser Schritt alles», sagt Steinmann. «Die Pontaise hat 20 Jahre zu lange gelebt und ist ungeeignet geworden.» Ungeeignet auch deshalb, weil der Klub seit der Übernahme durch den Chemiekonzern Ineos 2017 höhere Ziele anstrebt.
Wir können mindestens zehnmal mehr Einkommen erzielen als auf der Pontaise.
Enorme Investitionen
Der schmucke Neubau, der in der Meisterschaft Platz für 12'544 Zuschauer bietet, steht für das Wachstumsziel. Das innert 3 Jahren realisierte Projekt, welches durch den Lockdown im Frühling nicht wie geplant zum Saisonbeginn bezugsbereit war, kostete allein die Stadt 5 Millionen Franken, 5 Millionen bezahlte der Kanton Waadt, einen unbekannten Betrag übernahm Ineos.
Die Tuilière («die Ziegelbrennerin»), auf der ein riesiges Klublogo prangt und deren Sitze in Blau und Weiss gehalten sind, soll Lausanne-Sport dauerhaft auf ein neues Level heben. «Wir können mindestens zehnmal mehr Einkommen erzielen als auf der Pontaise, insbesondere durch Ticketing und Hospitality», sagt Steinmann.
Schwierige sportliche Aufgabe
Das neue Stadion soll jedoch in erster Linie sportlichen Erfolg bringen. Gegen die Young Boys soll dies erstmals gelingen. Doch gegen die Berner hat das Team von Giorgio Contini in den letzten 13 Direktbegegnungen nur einmal gewonnen (11 Niederlagen, 1 Remis). Zudem ist der Schweizer Meister in der Super League seit 13 Partien ungeschlagen und seit dem letzten Spieltag wieder an der Tabellenspitze.