Es hätte der Anfang einer Ära werden sollen. Zum Auftakt in die Finalrunde wollte der FC Zürich vor der Partie gegen St. Gallen sein neues Maskottchen vorstellen. Ein Muni, getauft auf den klangvollen Namen «Maradona», wurde vor der Partie ins Letzigrund-Stadion geführt.
Kaum war der Tiertransporter im Stadion, nahm der Muni aber Reissaus. Aufgeschreckt durch die Fotografen, sprintete er auf das Spielfeld und machte Jagd auf die sich aufwärmenden Spieler. Später begab sich «Maradona» auf die Tribüne, wo er sich in den Schalensitzen verhedderte.
Ein Stier mit Geschichte
Nach 10 Minuten hatte der Spuk ein Ende und das Tier wurde wieder eingefangen. Alle Beteiligten kamen mit dem Schrecken davon.
Dass «Maradona» schwer zu bändigen ist, hätte den FCZ-Verantwortlichen eigentlich klar sein müssen. Einen Monat zuvor war der Muni aus dem Schlachthof geflüchtet. Beeindruckt vom Überlebenswillen des Stiers kaufte Vizepräsident Hugo Hollenstein das Tier für 2000 Franken. Die Investition sorgte über Umwege immerhin für gewaltiges Medienecho.