Es läuft die 58. Minute zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich. Freistoss für die «Bebbi» von halblinks, die Distanz: gut 25 Meter. Ein kurzer Anlauf, ein Schuss und ein herrlicher Treffer direkt in den Winkel.
Es ist der letzte magische Moment und der Schlusspunkt unter Alex Freis aussergewöhnliche Karriere. Mit seinem 122. Tor im 217. Super-League-Spiel sagt er Adieu – und das auf seine Art. Wenige Minuten später lässt er sich für seinen Kumpel Marco Streller auswechseln und beendet damit seine Karriere als Spieler.
Vom Enfant Terrible zum Topstürmer
Es ist eine erfolgreiche, aber auch eigenwillige Karriere, die Alex Frei hinter sich hat. Bereits bei seiner 2. Profi-Station, dem FC Luzern, überwirft sich der talentierte Stürmer mit seinem damaligen Coach Andy Egli. Via Servette (Cupsieger 2001) wechselt er nach Frankreich zu Stade Rennes.
Dort wächst er zum internationalen Topstürmer heran, wird in der Saison 2004/05 Torschützenkönig. Nach 3 Jahren wechselt er in die Bundesliga zu Dortmund und rettet dem BVB bereits in seiner ersten Saison mit 16 Toren den Klassenerhalt.
2009 kehrt der verlorene Sohn zum FC Basel zurück. Eine Herzensangelegenheit, die diesmal von Anfang an mit Akzeptanz und Erfolg verbunden ist. Mit den Baslern wird er bis zu seinem Karrierre-Ende 4 Mal in Folge Schweizer Meister, 2 Mal als Torschützenkönig.
Erfolgsgarant im Nationalteam
Seine Nati-Karriere hatte Frei bereits 2 Jahre vor seiner Klub-Karriere beendet. In 84 Matches erzielt er 42 Tore – so viele wie kein anderer Spieler. Und fast noch wichtiger: Mit Frei kehrt der Erfolg in die Nati zurück. 4 Mal in Folge nimmt die Schweiz an einer EM- oder WM-Endrunde teil.
Doch an den Endrunden spielen sich auch die grossen Dramen um Alex Frei ab: die Spuck-Affäre an der EM 2004, die unglückliche Auswechslung im WM-Achtelfinal 2006, die Verletzungen an der Heim-EM 2008 und vor der WM 2010.
Direkt im Anschluss an seine Karriere als Spieler tritt Alex Frei den Job des Sportdirektors beim FC Luzern an. Später wechselt er zurück zum FC Basel in den Nachwuchsbereich. Derzeit ist er Trainer der U-18-Mannschaft.