Lausanne-Sport kämpft am letzten Spieltag vor der Tabellentrennung in der Super League noch um einen Platz in den Top 6. Trainer Ludovic Magnin unternimmt viel dafür, dass der Sprung gelingt – und verzichtet sogar auf eine grosse Leidenschaft. So verfolgt Magnin die Playoff-Final-Serie zwischen dem Lausanne HC und den ZSC Lions zu Hause auf dem Sofa, auch wenn er nur zu gern selber im Stadion mitgefiebert hätte.
Doch Magnin will das Schicksal seiner Fussballer vor dem alles entscheidenden Spiel um die Teilnahme an der Meisterrunde in der Super League gegen Lugano (live bei SRF) nicht negativ beeinflussen.
Schliesslich habe seine Mannschaft bei der 0:1-Niederlage beim Schlusslicht aus Winterthur eines der schwächsten Spiele der Saison abgeliefert, nachdem er wenige Tage zuvor Spiel 5 der Halbfinalserie des LHC gegen Fribourg-Gottéron live im Stadion mitverfolgt hatte.
Schwieriges 2025
«Hätte uns vor der Saison jemand gesagt, dass wir am 33. Spieltag einen Final um den Einzug in die Meisterrunde haben, hätte ich das unterschrieben», sagt Magnin. Er weiss, dass sein Team in diesem Kalenderjahr noch nicht richtig auf Touren gekommen ist. Nur Sion (10) hat 2025 weniger Punkte geholt als die Lausanner (14). Dabei hatte Magnins Team die Vorrunde nur einen Zähler hinter Leader Lugano auf Rang 3 abgeschlossen.
Damals begann sich am nördlichen Ufer des Lac Léman auch der eine oder die andere zu fragen, ob es Lausanne-Sport in dieser Spielzeit gar für ganz nach oben reichen könnte. Doch die Träume verzogen sich so schnell wieder, wie sie gekommen waren.
Der Abgang von Antoine Bernede zu Hellas Verona oder die Verletzung von Leistungsträger Alvyn Sanches habe dem Verein und den Fans einen herben Dämpfer versetzt im Bestreben danach, weiter vorne mitzumischen. Doch trotz allem nennt Magnin die bisherige Saison «überragend».
Erwartungshaltung gestiegen
Denn Magnin weiss, woher der Klub kommt. Er selber hat Lausanne-Sport zurück aus der Challenge League in die höchste Spielklasse geführt. In den letzten Jahren, sagt Magnin, sei es in Lausanne meist nur darum gegangen, nicht abzusteigen oder die Barrage zu vermeiden. «Dass wir jetzt in der letzten Runde noch die Möglichkeit haben, in die Top 6 zu kommen, zeigt, welche Fortschritte wir in den letzten 3 Jahren gemacht haben.»
Aber Magnin ist auch nicht entgangen, dass die Erwartungshaltung im Umfeld des Vereins gestiegen ist. Der Ligaerhalt reicht nicht mehr dafür, die Lausanner Fanseele zu beruhigen. Sie hätten es in den letzten Wochen mehrmals in den eigenen Füssen gehabt, sich den Platz in der Meisterrunde früher zu sichern, sagt der 45-Jährige. «Aber jetzt bringt es nichts, herumzuheulen. Das Wichtigste ist, dass wir unseren Job erledigen.»
Nach der Enttäuschung in Winterthur verordnete Magnin dreimal ein hartes Training. Die Spieler sollten fühlen, wie es ist, auf dem Feld zu leiden. Von dieser Massnahme erhofft sich der Coach, der am Ostersonntag seinen 46. Geburtstag feiert, dass seine Spieler diese Leidensfähigkeit auch im Ernstkampf an den Tag legen können.