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Reaktionen auf den neuen Modus-Vorschlag
Aus Sportflash vom 21.08.2019.
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Nach dem Modus-Vorschlag Lüthi: «Ich befürchte eine ‹unheilige Allianz›»

Während Basel oder Luzern die geplanten Änderungen begrüssen, übt Thun-Präsident Markus Lüthi Kritik.

Am Dienstagmorgen hat die Swiss Football League mit der Mitteilung überrascht, dass der Modus in der Super League auf die Saison 2021/22 hin erhebliche Veränderungen erfahren soll.

Die Reaktionen der Super-League-Klubs fallen unterschiedlich aus. Beim FC Basel begrüsst man die Wiederaufnahme der Diskussion. CEO Roland Heri sagt: «Grundsätzlich sieht der FCB einer möglichen Aufstockung der Liga positiv entgegen. Die einzelnen Punkte innerhalb dieser Idee müssen aber noch genauer diskutiert werden.»

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Die Super League soll einen neuen Modus bekommen
Aus Sportflash vom 21.08.2019.
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Diese Meinung teilt Philipp Studhalter, Präsident des FC Luzern. Auf Anfrage von SRF sagen die Innerschweizer: «Der FC Luzern begrüsst eine allfällige Modusänderung in der Super League und unterstützt das vorgestellte Vorhaben. »

Der Entscheidungsprozess und die Informationspolitik stossen mir sauer auf.
Autor: Markus Lüthi, Präsident Thun

Es gebe jedoch «noch einige Facetten des neuen Modus' (Punktehalbierung oder Qualifikation für den letzten EL-Platz), die final diskutiert werden müssen». Man sei überzeugt, dass «die Meisterschaft dadurch an Attraktivität gewinnen wird».

Ähnlich klingt es bei YB. Sportchef Christoph Spycher meinte am Rande der Champions-League-Playoff-Partie gegen Belgrad: «Wir könnten uns eine Final-6-Runde vorstellen. Aber die Details müssen wir uns noch einmal erklären lassen.»

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Spycher: «Wir könnten uns eine Finalrunde mit 6 Klubs vorstellen»
Aus sportlive vom 21.08.2019.
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FCZ-Präsident Ancillo Canepa, der als Mitglied des SFL-Komitees in den Findungsprozess involviert war, begrüsst die Diskussionen. Auf Anfrage von SRF antwortet er: «Es gibt verschiedene Gründe, die eine Modusanpassung notwendig machen.» Canepa führt etwa das Spannungselement oder die positive Entwicklung der Challenge League an.

Ärger bei Thun-Präsident Lüthi

Nicht zufrieden mit den geplanten Änderungen ist Markus Lüthi. Der Präsident des FC Thun fand nach der Bekanntgabe im Gespräch mit SRF klare Worte: «Der Entscheidungsprozess und die Informationspolitik stossen mir sauer auf.»

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Markus Lüthi über die Auswirkungen einer Modusänderung für den FC Thun
01:23 min
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Es sei zwar richtig, dass man mit der Liga vereinbart habe, anzuschauen, wie eine Zwölferliga aussehen könnte. Danach habe man von der SFL aber nichts mehr gehört und sei erst wenige Stunden vor dem Versand der Medienmitteilung über diesen Vorschlag informiert worden. Lüthi sagt: «Das erachte ich als nicht gut. Man hat verpasst, die Klubs zu fragen, was sie vom Modus halten.»

Das trifft einen Klub wie Thun [...] in einem Ausmass, das ein Weitermachen in der Super League gefährdet.
Autor: Markus Lüthi, Präsident Thun

Lüthi macht sich insbesondere Sorgen, dass die Einnahmen zurückgehen, die Ausgaben aber steigen würden. Auf die Frage, inwiefern der neue Modus dazu führen würde, dass Thun weniger Geld einnehmen könnte, sagt Lüthi: «Momentan hat man einen TV-Vertrag. Noch weiss man nicht, ob man in der neuen Verhandlungsrunde gleich viel, weniger oder mehr Geld wird einnehmen können.»

Weniger Geld für einzelne Klubs?

Wenn nun 12 Klubs an diesen Einnahmen partizipieren würden, dann sei die Rechnung einfach gemacht. Das Geld werde auf 2 Klubs mehr verteilt, was einige 100'000 Franken weniger für jeden Klub ergebe, so Lüthi.

«Das trifft einen Klub wie Thun, der von Zuschauereinnahmen, Sponsoring und wirtschaftlich vernünftigem Arbeiten lebt in einem Ausmass, das ein Weitermachen in der Super League gefährdet», so Lüthi. Die wirtschaftliche Betrachtung fehle bei diesem Modus-Vorschlag gänzlich, was er beanstande.

SFL-CEO Claudius Schäfer ist optimistisch, dass der Modus an der GV im November angenommen wird. Dafür nötig ist eine Zweidrittelsmehrheit.

Lüthi steht dieser Abstimmung kritisch gegenüber: «Ich befürchte eine ‹unheilige Allianz› zwischen den Grossklubs und den Klubs aus der Challenge League. Deshalb habe ich Angst, dass wir die Gegenstimmen, die es zur Verhinderung einer Zweidrittels-Mehrheit braucht, nicht hinbringen werden.»

Sendebezug: Radio SRF 1, Nachrichten, 21.08.2019, 11:00 Uhr

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