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Nach Durststrecke von 8 Jahren Der Meistertitel als Genugtuung für Klub, Fans und Stadt

Der einstige Dominator des Schweizer Fussballs ist nach herausfordernden Jahren wieder ganz oben angekommen.

Die Fans des FC Basel wie auch die ganze Stadt hatten in den letzten Jahren mit ihrem FCB mehr zu leiden als zu feiern.

Der Leidensweg des FCB nahm seinen Ursprung mit dem Abtreten von Erfolgs-Präsident Bernhard Heusler und Sportchef Georg Heitz zum Ende der Saison 2016/2017. Unter deren Führung wurde Basel in jeder Saison Meister, holte drei Cupsiege, qualifizierte sich zwei Mal für den CL-Achtelfinal und stiess in der Europa League gar bis in den Halbfinal vor.

Turbulente Zeit unter Burgener

Die schwierige Nachfolge des Erfolgs-Duos Heusler/Heitz übernahm Bernhard Burgener. In seiner ersten Saison als Klub-Präsident riss die eindrückliche Meisterserie des FCB von 8 Titeln in Folge. Neben dem grösstenteils ausbleibenden sportlichen Erfolg machte sich Burgener auch aufgrund seiner offensiven eSports-Strategie und des Engagements in Indien bei den Fans unbeliebt.

Auch weil Basel 2018 zum ersten Mal seit 14 Jahren keine europäische Gruppenphase erreichte, spitzte sich die finanzielle Situation des Klubs immer weiter zu. Einziger Lichtblick in der Ära Burgener war der Triumph im Cup 2019. Es sollte der erste und einzige Titel von Burgener als FCB-Boss bleiben.

Neuanfang mit Degen

Im Mai 2021 einigten sich Burgener und David Degen noch vor einem möglichen Gerichtstermin (Degen hatte zwei Monate zuvor eine superprovisorische Verfügung eingereicht) über die Zukunft des Vereins. Degen, der bis zu diesem Zeitpunkt als Verwaltungsrat geamtet hatte, übernahm alle Anteile Burgeners am Klub.

Doch der Erfolg stellte sich auch unter dem ehemaligen FCB-Akteur nicht automatisch ein. Im Gegenteil: Die erste Spielzeit unter Degens Führung schloss der FCB nur auf Rang 5 ab, was gleichbedeutend mit der schlechtesten Klassierung der Basler seit der Ligareform zur Saison 03/04 war.

Der Tiefpunkt wurde aber erst letzte Saison erreicht, als die «Bebbi» lange im Tabellenkeller herumdümpelten und schlussendlich auch die Qualifikation für die Championship Group verpassten.

Vom Krösus zur Lachnummer – und wieder zurück?

Der einstige Liga-Dominator war längst zur Lachnummer geworden. Vor der Übernahme Burgeners hatte der FC Basel den Schweizer Fussball dominiert wie zuvor noch keiner. Angefangen in den 00er-Jahren, als der FCB unter Trainer Christian Gross in 8 Spielzeiten je viermal Meister und Cupsieger wurde.

Zwischen 2010 und 2017 waren die Basler der Konkurrenz gar noch weiter enteilt und holten 8 Mal in Folge den Meistertitel. Zwei dieser Erfolge durfte auch Degen als Spieler miterleben.

In seiner vierten Saison als Klubbesitzer steht Degen mit seinem Klub nun wieder dort, wo er, die Fans und die Stadt den FCB sehen wollen: Zuoberst auf dem Schweizer Fussball-Thron. Ob dieser überraschende Erfolg bloss ein Ausreisser oder der Startschuss eines erstarkten FC Basels war, wird sich zeigen.

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