Er ist ein Fussball-Nerd durch und durch: Oliver Zesiger tobte sich bereits als Teenager mit dem Computer-Spiel «Football Manager» in der virtuellen Fussball-Welt aus. In der Manager-Simulation können die Gamer einen Klub führen, Spieler scouten und Transfers tätigen.
Zesiger gefiel dies so sehr, dass er gar freiwillig mithalf, für «Football Manager» Schweizer Ligen bis in den Amateurbereich zu erfassen. «Das Spiel hat erste Türen geöffnet», blickt der Bieler zurück.
Vorwärts denken im Tessin
Heute ist er voll im echten Fussballgeschäft angekommen. Nach dem jüngsten Cupfinal-Highlight als Sportkoordinator beim unterklassigen FC Biel steigt Zesiger auf die neue Saison hin als Scout bei Lugano in der Super League ein.
«Sie sind progressiv und arbeiten viel mit Daten. Das gefällt mir, ein solches vorwärts-denkendes Projekt habe ich mir gewünscht», schwärmt der 43-Jährige.
Zesiger macht's wie ManCity und Co.
Eines seiner Erfolgsrezepte: Zesiger zapft die Daten des Manager-Games, für das er immer noch nebenbei arbeitet, auch für seinen Arbeitsalltag an. So habe er schon manchen Spieler gefunden, so auch bei seinem ersten Scout-Engagement 2017 beim damaligen Challenge-Ligisten Lausanne-Sport.
Mit dieser Taktik ist er nicht der einzige, viele Klubs reden aber nicht gross darüber. «Die meisten machen das nicht offiziell. Aber ‹Football Manager› hat beispielsweise Partnerschaften mit Everton, Manchester City und diversen anderen Klubs», so Zesiger.
Mit was sich Zesiger seine Ferien bezahlt und in welcher internationalen Liga er sich einen Traum erfüllen würde, erfahren Sie im Audio-Beitrag oben.