Der Antrag von FCZ-Präsident Ancillo Canepa wurde von den Vereinen der SFL angenommen: Die Playoffs in der Super League kommen doch nicht. Mit einem knappen Ergebnis von 12 zu 8 Stimmen wurde der Entscheid gefällt. Canepa freut sich: «Es ist eine Genugtuung. Ich bin froh, dass ich einige Kollegen davon überzeugen konnte, dass Playoffs nichts sind für den Schweizer Fussball.»
Dass auch die fast 60'000 gesammelten Unterschriften von den Fans einen Einfluss auf das Ergebnis der Abstimmung hatten – davon ist Canepa überzeugt. «Ein grosses Dankeschön auch an die Fans, wie die sich engagiert haben.» Auch bei der Liga blieb das Anliegen der Zuschauer nicht unbemerkt, wie SFL-CEO Claudius Schäfer erklärte: «Das Einreichen der Unterschriften hat uns deutlich gemacht, dass sie nicht zufrieden sind. Wir werden in Zukunft näher mit den Fans zusammenarbeiten.»
GC und Servette waren für Playoffs
Einer der Playoff-Befürworter war GC-Vizepräsident Andras Gurovits. Aber er sagt: «Wir können gut mit dem Modell leben. Wir schauen jetzt wie's kommt – und am Ende gewinnt der Beste.» Auch Servette mit Präsident Didier Fischer hatte für das Playoff-Modell gestimmt.
Auch sonst haben sich die Westschweizer Klubs, abgesehen von Xamax, für das Playoff-System ausgesprochen. Von einem Graben zwischen der Deutschschweiz und der Romandie wollte Fischer aber nicht sprechen. Jede Stadt habe einfach andere Voraussetzungen: «In Genf haben wir von Donnerstag bis Samstag jeden Abend 20 Events, kulturelle oder sportliche. Wir haben nicht den grossen Kanton, der pro Wochenende nur eine Veranstaltung hat.»
Auch Polizei spielte eine Rolle
SFL-CEO Schäfer erklärte an der Medienkonferenz nach dem Entscheid ausserdem, dass auch die Sicherheitsmassnahmen einen Einfluss gehabt hätten. «Wir hatten aus Zürich und St. Gallen Rückmeldungen der Bewilligungsbehörden, wonach sie an Wochenenden keine Playoffs oder Entscheidungsspiele bewilligen würden.»
FCSG-Präsident Matthias Hüppi streicht neben der Meinung der Fans auch eine zusätzliche Planungssicherheit, die der «Schotten-Modus» mit sich bringe, als Grund für den Meinungsumschwung hinaus. «Es ist legitim, gefällte Entscheide nochmals zu überdenken», erklärte Hüppi. «Man muss dann hinstehen und die Verantwortung übernehmen.»
Gemeinsam in die Zukunft
Schäfer gibt zu, es sei «unmöglich, mit 12 Teams ein für alle passendes Modell zu finden». Doch die Klubs hätten sich dafür ausgesprochen, und man stehe auch im Austausch mit der schottischen Liga, wo das Modell sehr gut funktioniere. Für den Liga-CEO ist es nun vor allem wichtig, gemeinsam den Modus zu entwickeln und «in die Zukunft zu gehen».