Mit dem 1:0-Sieg bei Sion machten die Young Boys am Freitag den 3. Titelgewinn in Folge perfekt. Die Schweizer Medien sind sich einig: Der neuerliche Triumph ist verdient. Als Erfolgsgarant wird überall die Klubführung um Christoph Spycher genannt. Aber auch Trainer Gerardo Seoane und sein Team werden gewürdigt:
- Berner Zeitung: «Ein Meistertitel wird nie mehr Gefühle auslösen wie 2018, dem ersten nach 32 Jahren. Er wird auch kaum mehr so überlegen zustande kommen wie 2018/2019, als die Young Boys auf dem Zenit waren und Basel 7:1 überfuhren. Aber, und deshalb ist der Stellenwert dieses Titels nicht hoch genug einzuschätzen: Er zeigt, dass die Young Boys nicht abhängig von grossen Trainern und Spielern sind. Das ist das Merkmal einer Dynastie. Bei YB ist die zentrale Figur Sportchef Christoph Spycher. Er hat die Erfolg bringenden Strukturen gefordert und geschaffen. Und er lebt diese als Teamplayer. Gut für YB, ist sein Vertrag bis 2022 gültig.»
- NZZ: «Sie haben in den letzten Jahren das beste Gesamtpaket geschnürt: gute Führung, guter Trainer, gute Mannschaft. Als sich die Liga nach der Corona-Pause zur Express-Meisterschaft entschied, vor allem: zu einem Abnützungskampf – da kamen die Young Boys am besten zurecht, weil ihr Apparat viel mehr Ruhe hat als der FCB und gegenüber St. Gallen das viel höhere Budget sowie mehr Routine in Meisterrennen.»
In der Ruhe liegt die Macht.
- 20 Minuten online: «Da war die Heimstärke – zwölf Siege in Serie im heimischen Wankdorf sind eine grandiose Bestmarke. Und da war Jean-Pierre Nsame, der beste Stürmer der Liga. Auch deshalb ist YB verdientermassen der erste Geistermeister des Schweizer Fussballs. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist die Ruhe der Entscheidungsträger. Corona? Kein Lamentieren, keine Ausflüchte. Geisterspiele? Keine Klagen, keine Anschuldigungen. Sportchef Christoph Spycher und auch Trainer Gerry Seoane suchten lieber nach Lösungen und gaben die Richtung nach innen und aussen vor. Sie gehen als Vorbilder voran. In der Ruhe liegt die Macht.»
- bzbasel.ch: «YB ist ein verdienter und auch ein logischer Meister. Während der Konkurrenz in dieser intensiven Zeit nach der Corona-Pause mit 13 Spielen innert nur sechs Wochen je länger je mehr der Atem ausgegangen ist, drehte Gelb-Schwarz noch einmal richtig auf. Und schuf mit zuletzt fünf Siegen hintereinander und 21 von 24 möglichen Punkten die Differenz. Erstaunlich ist das nicht, weil die Berner das mit Abstand breiteste Kader der Liga haben. Es ist eine direkte Folge des herausragenden Managements von Christoph Spycher.»
Es ist nach der erfolgreichen Gesellenprüfung vor einem Jahr das Meisterstück des jungen Coaches.
- Blick: «Zuerst widerstand Seoane der Versuchung, bereits Anfang Saison in die Bundesliga zu wechseln. Dann hatte er sich in der Vorrunde mit einer ellenlangen Verletztenliste herumzuschlagen, lamentierte aber nie. Und er musste seine Mannschaft neu erfinden. Das gelang ihm unter dem Strich erstaunlich gut. Und deshalb gehört dieser Titel mehr als jener der Vorsaison ihm und seinem Staff. Es ist nach der erfolgreichen Gesellenprüfung vor einem Jahr das Meisterstück des jungen Coaches.»