Zu Beginn der Saison gab der FC St. Gallen erstmals seit langem ein konkretes Ziel aus. Nach 33 Runden und der Trennung der Liga unter den Top 6 rangieren und den Cup gewinnen – so lautete die ambitionierte Vorgabe. Während man sich den Cup nach einem Auftritt zum Vergessen in Delémont frühzeitig abschminken musste, wurden die Erwartungen in der Super League bisher übertroffen. Nach der Herbstrunde ist man erster Verfolger von Leader YB und hat 33 Punkte auf dem Konto.
Zeit also, vor der Wiederaufnahme der Meisterschaft ein etwas forscheres Ziel zu formulieren? Trainer Peter Zeidler lässt zumindest durchblicken, dass ihn Gedanken an die europäischen Plätze durchaus beschäftigen. «Wir wollen irgendwann mal demnächst ein paar Spiele in Europa mitmachen», sagt er.
Läuft es endlich auch auswärts?
Helfen würden dabei auch Erfolge auf fremden Plätzen, die bisher nur spärlich gesät waren. Einen einzigen Vollerfolg fuhren die «Espen» auswärts ein – Anfang November gegen Lausanne-Ouchy. Der Zufall will es, dass die Reise am Samstag wieder nach Lausanne geht, allerdings gastiert man beim anderen Klub aus der Stadt.
Dass die Auswärtsschwäche sich zum Dauerthema entwickelt hat, ist Zeidler ein Dorn im Auge. Mit dem Team habe er das leidige Thema deshalb in der kurzen Wintervorbereitung nicht weiter erläutert. «Natürlich weiss man, wie die Bilanz aussieht. Aber wenn man das zu sehr thematisiert, kann man es zu einem Problem machen.» Unabhängig davon sei man glücklich, vorne mitzumischen – was in den letzten Jahren nicht immer der Fall gewesen sei.
2022 etwa begann man das Jahr ebenfalls mit einem Auswärtsspiel bei Lausanne-Sport – als Tabellen-Achter. «Klar sind wir froh, dass wir die 33 Punkte schon haben. Wir haben aber noch kein sanftes Ruhekissen», so Zeidler.
Sutter-Entlassung kam unerwartet
Nach langen Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit wurde das aus dem Deutschen, Präsident Matthias Hüppi und Sportchef Alain Sutter bestehende Triumvirat beim FCSG kürzlich gesprengt. Die Trennung von Sutter habe ihn überrascht, gibt Zeidler zu. «Ich werde aber auch mit Roger Stilz sehr gut zusammenarbeiten», sagt der 61-Jährige über seinen neuen Ansprechpartner im sportlichen Bereich, den er schon länger kennt. Seine tägliche Arbeit wird der Wechsel vorerst nicht beeinflussen.