Ein Punktgewinn im Klassiker würde dem FC Zürich am Sonntag reichen, um den Meistertitel definitiv in trockene Tücher zu bringen. Vor 16 Jahren hatte sich den Zürchern bereits einmal die Chance geboten, den Titel im St. Jakob-Park zu gewinnen. Allerdings war die Ausgangslage damals deutlich schlechter.
Mit 3 Punkten Rückstand reiste der FCZ an diesem 13. Mai 2006 ins «Joggeli». Und wurde auf spektakuläre Weise noch Meister. Während Basel auf der Ersatzbank bereits die Meister-Shirts bereit legte, gelang Iulian Filipescu in der 93. Minute das 2:1. Nicht nur ein unvergessener Treffer, sondern auch der erste und letzte des Rumänen im Trikot des FCZ. Bis heute geniesst Filipescu bei den FCZ-Anhängern Legendenstatus.
Dzemaili kann FCZ-Rückkehr krönen
Zwei Meisterspieler von 2006 werden auch am Sonntag wieder dabei sein: Blerim Dzemaili und Alain Nef – wenn auch mittlerweile in anderen Rollen. Dzemaili spielte damals seine 3. Profisaison beim FCZ. Eine weitere im Dress des Stadtklubs folgte, ehe der 21-Jährige mit einem Wechsel zu den Bolton Wanderers sein Auslandabenteuer lancierte.
Es folgten verschiedene Stationen in Italien, darunter 3 Jahre bei Napoli, ein Abstecher in die Türkei zu Galatasaray Istanbul sowie ein kurzer nach Kanada und ein noch kürzerer nach China. Seit letztem Sommer ist der mittlerweile 36-Jährige zurück beim FCZ. Und gehört dort zu den unverzichtbaren Routiniers. «Wir sind in der 93. Minute Meister geworden, das vergisst man nicht so schnell. Es war mein erster Meistertitel mit dem FCZ und es war wirklich etwas sehr Spezielles», erinnert sich Dzemaili an 2006.
Nef diesmal an der Seitenlinie dabei
Ein anderer, der die «Finalissima» ebenfalls hautnah miterlebt hat, ist Alain Nef. Seit letztem Sommer ergänzt der 40-Jährige, der in seiner Karriere fast 250 Super-League-Spiele für seinen Stammklub bestritten hat, das FCZ-Trainerteam.
Vor 16 Jahren hatte Nef gegen den FCB auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen. Weil sich César aber verletzte, wurde der Verteidiger bereits in der 6. Minute eingewechselt. Und lieferte nach einer halben Stunde prompt die Flanke zu Alhassane Keitas Führungstreffer.
Vergleichbare Gefühle und Emotionen wie in besagtem Klassiker gegen Basel habe er während seiner Karriere nie mehr gehabt. «Die Konstellation war so, dass wir gewinnen mussten. Dann kommt die 93. Minute, die allerletzte Aktion. Da prasseln Dinge auf dich ein, du kannst es gar nicht richtig fassen», beschreibt Nef den damaligen Moment.
Gewinnen muss der FCZ am Sonntag diesmal nicht. Der Meistertitel ist den Zürchern nur noch in der Theorie zu nehmen. Und trotzdem würde sich mit einem Sieg im St. Jakob-Park nicht nur für Dzemaili und Nef ein Kreis schliessen.