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SFL-CEO Schäfer blickt voraus «Nicht vorstellbar, dass die Super League weniger attraktiv wird»

Die Zehnerliga in der Super League ist Geschichte. SFL-CEO Claudius Schäfer blickt voraus auf die kommende Saison.

Claudius Schäfer.
Legende: Wagt erste Prognosen SFL-CEO Claudius Schäfer. Urs Lindt/freshfocus

Nach 20 Jahren ging die Ära der Zehnerliga in der Super League mit der Entscheidung in der Barrage am vergangenen Dienstag zu Ende. Ab kommender Saison duellieren sich 12 Mannschaften in der höchsten Schweizer Spielklasse, zudem wird im «Schottischen Modus» gespielt.

Claudius Schäfer sprach im Interview mit Keystone-SDA über Herausforderungen und Erwartungen im Hinblick auf das neue Modell. Unter anderem zu folgenden Punkten nahm der CEO der Swiss Football League Stellung:

  • Aufstockung trotz Rekord-Zuschauerschnitt: «Es war allen bewusst, dass wir den Zuschauerschnitt bei zwölf Teams wahrscheinlich nicht halten können. Dafür werden mit den zusätzlichen Spielen insgesamt noch mehr Menschen die Stadien besuchen.»
  • Attraktivität der Zwölferliga: «Dass es sportlich weniger attraktiv wird, kann ich mir nicht vorstellen. Aber ein erstes Fazit können wir erst in ein paar Jahren ziehen.»
  • Das Lizenz-Wirrwarr bei Yverdon: «Situationen wie diese sind bekannt: Ein Klub stellt alle Dokumente zusammen, gibt sie bei der Lizenz-Kommission ein und plötzlich kommt es zu Änderungen am eingereichten Dossier. In diesem Fall bei der Infrastruktur. Deshalb hat die Lizenz-Kommission dem Klub mitgeteilt, diesen Bereich noch einmal zu überprüfen. Der Entscheid wird Anfang nächste Woche erwartet.»
  • Abstieg von Sion: «Die Super League verliert einen attraktiven Klub aus einem fussballbegeisterten Kanton. Das ist anderen Klubs auch schon passiert. Ich denke zum Beispiel an den FC Zürich, der danach gestärkt zurückgekehrt ist. Ich kann mir vorstellen, dass es dem FC Sion ähnlich ergehen könnte.»

  • Die Dominanz von YB: «Für die Spieler, Fans und die Klubfinanzen ist eine Champions-League-Qualifikation das Schönste. Eine Herausforderung ist es für die Ausgeglichenheit in der Liga, wenn ein Verein plötzlich Einnahmen generiert von 30 Millionen Franken und mehr. Deshalb setzen wir uns seit Jahren für mehr Uefa-Solidaritätsgelder ein, die den Klubs zugutekommen, die nicht europäisch unterwegs sind. Das würde die allgemeine Attraktivität der Liga steigern.»
  • Ungleiche Chancen wegen «Schottischem Modell»: «Es ist ein Modus, der stark von den Klubs und den Fans propagiert wurde. Im Entscheidungsprozess wurden alle Vor- und Nachteile detailliert aufgezeigt. Auch das mögliche Szenario der ungleichen Anzahl Heim- und Auswärtsspiele ist bekannt. Komplett ausschliessen kann ich es nicht, aber ich gehe nicht davon aus, dass es grosse Diskussionen geben wird.»

SRF zwei, Super League – Highlights, 06.06.2023, 22:55 Uhr ; 

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