Nur 3 Tore in 4 Spielen – die Young Boys dieser Saison erinnern in punkto Torproduktion noch überhaupt nicht an die YB-Ausgaben der letzten 3 Meisterjahre. In diesen erzielten die Berner in der Super League im Schnitt deutlich mehr als 2 Tore pro Spiel.
Trotzdem stehen die Berner heuer nach 4 Spieltagen auf Tabellenrang 3. Das liegt jedoch in erster Linie an den Abwehrleistungen des Teams. Die beiden YB-Goalies Guillaume Faivre und David von Ballmoos mussten zusammen bisher erst einen einzigen Gegentreffer hinnehmen.
Kaschieren kann es aber auch die gute Platzierung nicht: YB hat ein Effizienzproblem. Letzte Woche gegen Servette brachten die Berner 27 (!) Abschlüsse nicht im Tor unter. Trotz grosser Dominanz und einer frühen roten Karte der Genfer resultierte bloss ein 0:0.
Auch unter der Woche in der 1. Runde der Europa League gegen die AS Roma sprach die Chancen-Statistik für YB, das Skore am Ende aber mit 2:1 für die Italiener. Ihren einzigen Treffer erzielten die Berner vom Penaltypunkt.
Frydek soll FCL-Defensive entlasten
Der nächste Gegner kommt den Bernern somit gelegen. Der FC Luzern hat in 4 Partien 9 Gegentore kassiert. Nur der FCZ hat statistisch gesehen eine ebenso löchrige Verteidigung. Es könnte ein Resultat der Transferpolitik von FCL-Sportchef Remo Meyer sein.
Meyer holte im Transferfenster zwar 6 Offensivkräfte in die Zentralschweiz, aber nur einen Abwehrspieler. Die Verpflichtung des tschechischen Linksverteidigers Martin Frydek gab der Verein als Letztes bekannt. Der 28-Jährige war zuletzt 5 Jahre bei Sparta Prag engagiert, zeitweise als Captain.
Nachdem er sich letztes Wochenende noch in Quarantäne befand, dürfte der Routinier nun gegen YB zum Debüt kommen. Er soll der bisher anfälligen Luzerner Defensive zu mehr Stabilität verhelfen.