Erstmals seit 8 Jahren holt Basel wieder den Meistertitel, den 21. insgesamt. Waren die «Bebbi» zwischen 2004 und 2017 das mit 11 Trophäen mit Abstand erfolgreichste Team in der Schweiz, kommt der Titel 2025 doch etwas überraschend. SRF-Fussball-Experte Marc Schneider ordnet den Erfolg ein und wagt einen Ausblick in die Zukunft. Er nimmt Stellung zu folgenden Fragen:
Basel – ein verdienter Meister?
«Am Ende definitiv! Am Anfang fehlte wie bei allen anderen Mannschaften die Konstanz. Aber in der entscheidenden Phase brachten sie es hin, was die anderen nicht schafften. 7 Siege in den letzten 7 Spielen, nur eine Niederlage in den letzten 12, das spricht für sie. Wenn du eine solche Konstanz hast, wirst du auch Meister.»
Kaum jemand hätte vor der Saison auf Basel getippt – wie überraschend kommt für dich der Titel?
«Es kommt auch für mich überraschend. Hätte ich vor der Saison tippen müssen, hätte ich den FCB aufgrund dessen, was in den letzten Jahren passiert ist, nicht zuoberst gehabt. Auch sie hatten in dieser Saison ihre Probleme. Am Ende gab die Konstanz den Ausschlag, aber sicher auch die Qualität der einzelnen Spieler.»
Wen gilt es aus dem Kader hervorzuheben?
«Natürlich ist Xherdan Shaqiri in aller Munde. Man muss aber sagen, dass er am Anfang Mühe hatte und nicht fit war. Dann kam er in seinen Rhythmus und wurde zur entscheidenden Figur. Doch es gehören auch andere dazu, Dominik Schmid, Marwin Hitz, sie waren für das Gefüge des Teams unheimlich wichtig. Für eine Meistermannschaft brauchst du auch Jungs, die nicht so im Rampenlicht stehen. Viele junge Spieler haben konstant ihre Leistung gebracht. Das summiert sich am Ende zu einer Mannschaft, die Meister werden kann.»
Was hältst du von der Arbeit von Trainer Celestini?
«Er hatte schwierige Voraussetzungen in einem dynamischen und explosiven Umfeld. Er brachte Ruhe in die Mannschaft und fand seine Stammelf. Wenn man beispielsweise den Transfer von Kevin Carlos anschaut: Für uns war das der Königstransfer. Doch am Ende war es nicht er, der spielte, sondern Albian Ajeti. Sowas muss man auch moderieren können. Solche Sachen geben dann auch den Ausschlag, warum Basel am Ende zuoberst steht.»
Wie sehen die Zukunftsperspektiven aus, ist mit Basel wieder regelmässig zu rechnen?
«Das ist eine schwierige Prognose, weil man das Geschäftsmodell von Basel kennt. Man kauft junge Spieler, die man dann gewinnbringend weiterverkaufen will. Deshalb stellt sich die Frage, wie lange man die Mannschaft zusammenhalten kann und will. Wenn man dieses junge Team zusammenlassen würde, dann könnte man in Basel optimistisch in die Zukunft blicken. Es hängt extrem viel von den Verantwortlichen des FCB ab, wie das Team in der nächsten Saison aussehen soll.»