Zwei Tage vor der Super-League-Partie gegen den FC St. Gallen luden die Grasshoppers zur obligaten Medienkonferenz. Mit dabei waren nicht nur Trainer Bruno Berner, sondern auch Sportchef Bernt Haas und Präsident Matt Jackson. Die drei Verantwortlichen für die sportliche Situation beim Rekordmeister, die momentan alles andere als zufriedenstellend ist.
Trotzdem erklärte Präsident Jackson: «Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir bisher geleistet haben. Das Fundament, das wir aufgebaut haben, gefällt mir.» Überraschende Worte, wenn man bedenkt, dass GC nicht nur gegen Challenge-League-Klub Sion aus dem Cup ausgeschieden ist, sondern auch die letzten drei Super-League-Spiele verloren hat.
Neu zusammengestelltes Team
Die Mannschaft müsse sich erst finden, erklärte dann auch Berner: «Wir sind noch in der Kennenlernphase. Wir hinken im Zeitfenster deutlich hinterher.» Kein Wunder, wechselten schliesslich zwölf neue Akteure nach Zürich. Gut beobachtet werden konnten diese vor der Verpflichtung nicht. «Wir haben kein Scoutingsystem», erklärte Jackson. Über Videos und Inputs von Kontakten sollen die Spieler empfohlen worden sein.
Auch deshalb gab Coach Berner zu, dass die Grasshoppers momentan kein Team hätten, um spielbestimmend zu sein: «Dazu fehlen die Qualitäten.» Stattdessen müssten Bescheidenheit und Demut für die nötigen Punkte sorgen.
Ein wenig GC-Stolz der alten Tage drückte aber beim 45-Jährigen trotzdem durch: «GC ist weiterhin eine grosse Marke. Auch wenn der letzte Meistertitel jetzt schon lange zurückliegt.»
Auch St. Gallen angezählt
Vom nächsten Titel zu träumen, wäre derzeit vermessen. Stattdessen gelte der Fokus wie so oft im Fussball «von Spiel zu Spiel». Dort kommt am Samstag mit dem FC St. Gallen ein Gegner in den Letzigrund, der zuletzt ebenfalls nicht brilliert hat.
Im Cup in Delémont zeigten die Ostschweizer eine lustlose Leistung, schieden insgesamt verdient aus. Zumindest in der Meisterschaft (11 Punkte) stehen sie deutlich besser da als die Grasshoppers (4). Damit geht St. Gallen als Favorit in die Partie. Es sei denn, das «neue» GC findet ein erstes Mal so richtig zusammen.