Von Anfang Oktober bis Mitte März war Servette das heisseste Team der Liga. Aus 19 Super-League-Partien resultierten 14 Siege, 4 Unentschieden und nur eine Niederlage (nach früher roter Karte). Die Dreifachbelastung Europacup, Liga und Cup steckten die «Grenats» erstaunlich gut weg. Plötzlich waren die Genfer ein Meisterkandidat.
Das ist Servette zwar noch immer, doch in den letzten drei Wochen hat die Mannschaft von Trainer René Weiler Federn gelassen. Seit dem kräftezehrenden (und im Penaltyschiessen verlorenen) Achtelfinal-Rückspiel in der Conference League bei Viktoria Pilsen (CZE) gab es in 3 Spielen nur noch ein Remis. YB ist wieder auf 4 Punkte davongezogen, Lugano hat sich bis auf 2 Zähler herangepirscht.
Chancenwucher und Konter-Gegentore
Am Samstagabend versucht Servette im Heimspiel gegen den FC Zürich den Abwärtstrend zu stoppen. Es wird das bereits 49. Pflichtspiel in dieser Saison für den Cup-Halbfinalisten sein. Kein anderes Schweizer Team hat so viele Ernstkämpfe bestritten. Zum Vergleich: Der FCZ wird im Stade de Genève erst sein 35. Pflichtspiel bestreiten.
Um wieder neuen Schwung aufzunehmen und Druck auf Leader YB auszuüben, wünscht sich Trainer Weiler eine klare Steigerung an 2 Fronten: Einerseits darf die Chancenverwertung nicht mehr so katastrophal sein wie zuletzt bei der 1:2-Heimniederlage gegen Schlusslicht Stade-Lausanne-Ouchy. Andererseits fordert Weiler, bei Kontern des Gegners wachsamer zu sein. Beide Gegentore gegen SLO fielen nach Kontern. Bereits zuvor gegen Winterthur und Luzern hatte man auf diese Art Gegentreffer kassiert.
Auch der FCZ braucht einen Sieg
In einer Resultatkrise steckt jedoch nicht nur Servette, sondern auch der FCZ. Die Stadtzürcher warten seit 4 Partien auf einen Sieg, zuletzt setzte es 3 Unentschieden in Folge ab.
Nach dem Heimsieg des FC Luzern am Donnerstag gegen Yverdon ist die Reserve des viertplatzierten FCZ auf Rang 7 auf 3 Zähler geschrumpft. Bei einer Niederlage in Genf und aus Zürcher Optik unglücklichen Ergebnissen auf den anderen Plätzen könnte sich die Mannschaft von Coach Murat Ural am Sonntag auf Rang 6 wiederfinden – punktgleich mit dem Siebtplatzierten.
Deshalb ist die Devise beim Meister von 2022 die gleiche wie bei Servette: Am Samstagabend müssen Punkte her. Das sind Voraussetzungen für eine attraktive Partie.