Das Selbstvertrauen der St. Galler ist mittlerweile so gross, dass die Ostschweizer auch nach einem über weite Strecken souveränen 2:1-Sieg in Sion nicht vollends zufrieden sind.
Klar, kurz vor Schluss musste man die Walliser nochmals herankommen lassen. Welch Überzeugung und Spielfreude der Super-League-Leader zuvor an den Tag gelegt hatte, dürfte dem Einen oder Anderen dennoch imponiert haben. Und trotzdem: Trainer Peter Zeidler drückte unmittelbar nach dem Sion-Spiel auf die Euphorie-Bremse: «Wenn wir am Donnerstag wieder punkten wollen, müssen wir besser spielen.»
Auf dem Papier eine klare Sache, aber ...
Wirft man einen Blick auf die Tabelle, könnte es einem schwer fallen, Zeidlers Mahn-Parole ernst zu nehmen. Zu gross ist die Differenz zwischen dem FCSG und seinem nächsten Gegner FC Zürich. 16 Punkte liegen zwischen den beiden Teams, zudem hat St. Gallen 23 Tore mehr geschossen und 16 weniger kassiert.
Doch Zeidler weiss auch, dass die nackten Zahlen im Fussball trügerisch sein können. Dem Deutschen und seinen Spielern ist der mutige FCZ-Auftritt bei der knappen 2:3-Niederlage gegen YB nicht entgangen. «Es war sehr beeindruckend, was sie taktisch und auch in anderen Bereichen ablieferten», lobte Zeidler das Team von Coach Ludovic Magnin.
2 Direktduelle, 2 FCZ-Siege
Unterschätzen wird St. Gallen den FCZ kaum. Nicht zuletzt deshalb, weil die Zürcher in den bisherigen 2 Direktduellen in dieser Saison das Feld als Sieger verliessen. Mit einem 3:1-Erfolg Mitte Dezember hatte der FCZ die Ostschweizer um die Wintermeisterschaft gebracht. Dies dürfte mittlerweile nicht mehr an den St. Gallern nagen. Der Fokus liegt nun voll darauf, ein gutes Spiel zu zeigen und sich ein 3-Punkte-Polster auf Verfolger YB zu erarbeiten.
Dieses Ziel kann Zeidler zwar mit fast all seinen besten Kräften in Angriff nehmen. Wichtigen Teamstützen wie unter anderen Lukas Görtler, Captain Silvan Hefti oder auch Freistoss-Schütze Jordi Quintilla droht bei einer weiteren gelben Karte allerdings eine Sperre für das übernächste Spiel gegen Thun.