Der Name Ioannis Amanatidis dürfte unter den Bundesliga-Anhängern ein Raunen hervorrufen. Der 37-jährige Grieche war Profi-Stürmer in der höchsten Liga Deutschlands (198 Spiele, 54 Tore). Seine Karriere lancierte er einst in Stuttgart, auch Kaiserslautern und Frankfurt hiessen die nächsten Stationen.
Ein unauffälliger Grieche? Keinesfalls. Der damalige Offensivmann sorgte für erhitzte Frankfurter Gemüter: Zoff mit Trainer und Fans sorgten 2011 für einen Ausschluss aus der 1. Mannschaft, am Ende jener Saison folgte der Rücktritt.
Cowboy und stolzer Grieche
Nun will Amanatidis als Assistenztrainer den FC St. Gallen bei der Punktejagd unterstützen. «Ich kenne ihn aus der gemeinsamen Zeit in Stuttgart», erklärt Coach Zeidler die Zusammenarbeit. Der Grieche soll bei den Ostschweizern die Torquote verbessern.
Christoph Spycher und Benjamin Huggel spielten mit Amanatidis in Frankfurt zusammen. «Er war der Inbegriff des stolzen Griechen», erinnert sich der YB-Sportchef zurück. Huggel verrät, dass die Teamkollegen Amanatidis jeweils Cowboy genannt hätten. Dies, weil er hohe Stiefel zu tragen pflegte. Amanatidis war eine Respektsperson und seines Zeichens auch Captain. In dieser Funktion setzte er sich beispielsweise gegen Rassismus ein.
«Mit seiner Erfahrung kann er uns viele Inputs geben – besonders unseren jungen Spielern», meint Alain Sutter. St. Gallens Sportchef ergänzt: «Mit seinem Renommee hören die Spieler eher zu.»
Mit seinem Renommee hören die Spieler eher zu.
Treffen müssen die St. Galler Akteure aber dann selbst. Für die Tore beim FCSG soll in der Rückrunde auch Neuzuzug Simone Rapp sorgen. Gemäss Sutter habe man mit ihm in der Offensive die richtige Antwort auf den Ausfall von Cédric Itten gefunden. «Simone ist ein grosser und wuchtiger Mittelstürmer. Dieses Profil hatte uns gefehlt», sagt Sutter.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 31.01.2019, 22:20 Uhr