Prognosen vor dem Saisonstart waren schwierig. Was ist von GC nach zwei Jahren Absenz in der Super League zu erwarten? Gemeinhin wurde den Zürchern mehr zugetraut als einem «normalen» Super-League-Aufsteiger. Dank seinem Renommee und dem chinesischen Fosun-Konzern im Rücken genoss der Rekordmeister in der Öffentlichkeit durchaus Kredit.
Prompt lässt sich die Bilanz nach 12 gespielten Runden sehen. 17 Punkte, Rang 4 und nur 3 Niederlagen stehen nach einem Drittel der Saison auf dem Konto des Aufsteigers. Nachdem GC in der Offensive zu Beginn der Saison noch Mühe gehabt hatte, lief die Angriffsmaschinerie zuletzt auf Hochtouren. Mit 15 Toren aus den letzten 5 Runden stellen die Grasshoppers den zurzeit stärksten Sturm der Liga.
Trainer Giorgio Contini hat es geschafft, aus den zahlreichen Zuzügen ein Team zu formen, das mit dem Abstieg bis jetzt nichts zu tun hat.
In guter Gesellschaft
Stechen die Leistungen von GC im Vergleich mit anderen Aufsteigern heraus? Ein Blick in die jüngste Vergangenheit dämpft die Euphorie, denn in den letzten Jahren hielten die Neuen fast ausnahmslos gut mit.
Der FC Zürich (20) und Lausanne (17) performten zu Beginn ihrer ersten Saison nach dem Aufstieg ähnlich gut wie die Grasshoppers in dieser Spielzeit. Einzig Xamax stand in der Saison 2018/19 nach 12 Runden mit nur 10 Punkten auf dem Barrage-Platz.
Überhaupt wussten die Aufsteiger in der 1. Saison nach der Rückkehr ins Oberhaus meist zu überzeugen. Einzig die Neuenburger mussten in die Barrage, konnten den direkten Wiederabstieg aber verhindern. Der Albtraum aller Aufsteiger wurde indes vor 12 Jahren das letzte Mal Realität. Vaduz musste 2009 den direkten Weg zurück in die Challenge League antreten.
Trainer Contini tut dennoch gut daran, die Pace hochzuhalten. Vor der Nationalmannschafts-Pause steht für sein Team noch das Kräftemessen mit Meister YB auf dem Programm. Die Chance, den kriselnden Bernern nach dem 0:0 im Juli erneut Punkte abzuknöpfen, steht gut.