Uli Forte sorgt für Überraschendes und damit auch für dicke Schlagzeilen. In der letzten Spielzeit etwa als erfolgreicher Trainer von GC (Vizemeister und Cupsieger). Oder auch mit seinem Abgang vor dem letzten Meisterschaftsspiel bei den Zürchern und dem Wechsel in die Hauptstadt.
Auch in der neuen Saison steht der schweizerisch-italienische Doppelbürger im Fokus der Medien. Erneut, weil er mit seiner Arbeit überzeugt. Erneut, weil er mit einem Krisenklub den Weg in erfolgreichere Zeiten zu finden scheint. Er habe immer das Gefühl gehabt, dass bei YB viel Potenzial vorhanden sei, so Forte. Fehlende Harmonie ortet der 39-Jährige als Hauptgrund für die schlechte letzte Saison. «Aber ein todkranker Patient war YB nie.»
Die Fähigkeit des Leidens
4 Spiele, 4 Siege - so die makellose Bilanz des neuen YB-Trainers. «Wir sind sehr gut gestartet», sagt Forte, bezieht dies aber lediglich auf die Punkteausbeute. «Im Spiel selbst gibt es noch einiges zu verbessern. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Der Weg ist noch lang.»
Um diesen Weg erfolgreich begehen zu können, verlangt Forte viel von seinen Spielern. «Die Voraussetzung ist, dass die Spieler an ihre Grenzen gehen, dass sie bereit sind zu leiden. Wenn wir Punkte wollen, müssen wir leiden.» Es sind Fähigkeiten, welche die Fans in Bern oftmals vermisst haben. Gelitten haben oft sie selbst am meisten. 1987 gab es mit dem Cupsieg den letzten Titel zu feiern.
Als Einheit durch Wände gehen
Dass die Mannschaft diese Titel-Sehnsucht endlich stillen will, sehe er jeden Tag im Training, betont der 5. YB-Trainer in den letzten zwei Jahren. «Das Team hat einen umheimlichen Willen, der Hunger nach Erfolg ist gross.»
Doch dies allein genügt nicht. «Entscheidend ist die Einheit. Das Team und der Staff müssen funktionieren, sich gegenseitig unterstützen», erläutert Forte. «Am Schluss müssen wir durch Betonwände gehen können.» Dicke Schlagzeilen wären auch in diesem Fall garantiert.