Es läuft wieder beim amtierenden Meister: Der FCZ steht aktuell bei 4 Siegen aus den letzten 6 Partien – im letzten Herbst wäre das noch praktisch unvorstellbar gewesen.
In jenem Herbst haben die Zürcher auch an der scheinbar entscheidenden Stellschraube gedreht und Bo Henriksen als Trainer engagiert. Seit der Amtsübernahme des Dänen hat nur ein Team mehr Punkte als der FCZ (19) gesammelt: Natürlich YB (23).
Der St. Gallen-Sieg als Meister-Indiz?
Die Berner fliegen dem 5. Meistertitel seit der Saison 2017/18 förmlich entgegen. Auch sie stehen bei 4 Siegen aus den letzten 6 Partien und haben überhaupt erst einmal in dieser Super-League-Saison verloren: Am 4. September beim 1:2 in St. Gallen. Der Vorsprung von 13 Punkten auf den ersten Verfolger Servette ist ein komfortables, womöglich vorentscheidendes Polster.
Nicht nur nimmt sich der «Rest» im ausgeglichenen Tabellenfeld hinter den Young Boys gegenseitig die Punkte weg, der Liga-Krösus gewinnt auch jene schwierigen Spiele, die man in einer Meistersaison eben gewinnen muss. Jüngstes Beispiel: Beim 5:1-Sieg gegen St. Gallen dominierten die Ostschweizer die erste Halbzeit und wurden in der Folge trotzdem (zumindest resultatmässig) vorgeführt.
Beide Offensiven schwächeln im Direktduell
Bei beiden Teams gehört die Offensive zu den Aushängeschildern. YB-Trainer Raphael Wicky kann den besten Torschützen der Liga (Jean-Pierre Nsame, 13 Treffer) oder den zweitbesten (Cedric Itten, 11) oder natürlich gleich beide aufstellen. Nsame ist allerdings in den letzten 4 FCZ-Spielen torlos geblieben, Itten kommt in 14 Einsätzen gegen die Zürcher nur auf 2 Tore.
Aiyegun Tosin, die Tormaschine in der Henriksen-Truppe, hat derweil gegen YB mit 1 Tor aus 9 Duellen auch einen bescheidenen Leistungsausweis. Frischen Wind in die Zürcher Offensive brachte zuletzt die Neuverpflichtung Roko Simic – er geht unvoreingenommen in die Partie gegen die Berner.
Wie die Partie am Samstag im Letzigrund ausgehen wird, weiss natürlich niemand. Eine letzte Zahlenspielerei gibt aber immerhin eine gewisse Tendenz vor: 7 der letzten 20 Duelle endeten mit dem Resultat von 4:0, jedes Mal zugunsten von YB.