Es waren bitter nötige «Good News» aus St. Galler Sicht, die Leonidas Stergiou am Mittwochabend gleich selbst kundtat. Das Verteidigertalent, in der Ostschweiz längst als «Juwel» gehandelt, verbreitete über die sozialen Medien ein Foto, das ihn – sichtlich gut gelaunt – im Schneegestöber beim Mannschaftstraining zeigte.
Über 2 Gegentore pro Spiel
Für Stergiou war dies die erste Trainingseinheit mit den Profis seit seinem verletzungsbedingten Ausfall Mitte Oktober. Eine Entzündung der Fusssohle hatte den U21-Nationalspieler vor dem Servette-Spiel zu einer langwierigen Pause gezwungen. Für den FCSG kommt die Rückkehr des 19-Jährigen, der in St. Gallen trotz zarten Alters längst zum Routinier avanciert ist, zum richtigen Zeitpunkt.
Nach 16 Runden weist das Team von Peter Zeidler die schlechteste Abwehr der Super League auf und kassierte bisher volle 35 Gegentore. Ein gewichtiges Manko, zudem schwächelte im St. Galler Spiel zuletzt auch die Offensive. Zu den sportlichen Sorgen kommen für den Tabellen-Achten jene aus dem Lazarett, das mit Michael Kempter, Nicolas Lüchinger und Alessandro Kräuchi derzeit gleich von drei Defensivspielern belegt wird.
Düstere St. Galler Vorzeichen
Zuletzt hatte mit Boubacar Traorè gar ein gelernter Flügelspieler den Part in der Aussenverteidigung der «Espen» inne. Im letzten Heimspiel vor der Winterpause wird nebst den gelbgesperrten Jeremy Guillemenot auch Basil Stillhart dem St. Galler Aufbauspiel fehlen. Der 27-Jährige wurde für sein rüdes Einsteigen am vergangenen Wochenende bei der 0:4-Pleite gegen die Grasshoppers mit zwei Spielsperren sanktioniert.
Auch ein Blick in die Statistik dürfte die Ostschweizer wenig optimistisch stimmen. Keines der letzten 6 Direktduelle mit Lugano konnte die Zeidler-Elf siegreich gestalten, während die Tessiner nach 5 Siegen aus den letzten 6 Meisterschaftspartien mit breiter Brust anreisen werden. Dass die St. Galler aber genau jene Spiele gewinnen können, in denen man es von ihnen am wenigsten erwartet, haben sie gegen Bern und Basel bereits eindrücklich bewiesen – und nun ist auch noch Stergiou zurück.