Ob per Kopf, per Fuss, mit Maske, vom Elfmeterpunkt oder aus der Luft – Marco Streller stellte in dieser Saison seine Torjägerqualitäten einmal mehr unter Beweis. Alleine in der Meisterschaft traf der Captain 14 Mal. Mehr Tore hatte der 31-Jährige im Dress des FC Basel erst einmal erzielt (21 in der Saison 2009/10). Einzig am drittletzten Spieltag zeigte Streller Nerven, als er gegen GC gleich mehrere Topchancen ausliess und es so verpasste, den Meisterpokal vorzeitig ins Trockene zu bringen.
Teamintern ohne Konkurrenz
Obwohl er seit Anfang April nicht mehr getroffen hat, ist er im Team unangetastet. Der mittlerweile zurückgetretene Alex Frei kam Streller mit 7 Toren noch am nächsten. Danach folgen Valentin Stocker (6) und Neuzugang Mohamed Salah (5). Von seinen Sturmpartnern konnte Streller, der sich selbst mit Muskelproblemen und einem Nasenbeinbruch herumschlug, kaum Unterstützung erwarten. Der im Winter verpflichtete Raul Bobadilla traf unter anderem wegen Verletzungen und einer Sperre in 9 Liga-Einsätzen nur einmal, Jacques Zoua erzielte in 24 Spielen nur einen Treffer.
Kein Problem mit grosser Verantwortung
Mit scheinbarer Mühelosigkeit füllte Streller die Lücke, die nach den Rücktritten seiner Freunde Benjamin Huggel und Alex Frei entstanden war. Aus dem ehemaligen «Triumvirat» wurde eine «One-Man-Show».
Wohl nicht zuletzt weil Streller sah, dass er gebraucht wird, verlängerte er seinen Vertrag beim FCB bis 2015 – obwohl er zwischenzeitlich mit Rücktrittsgedanken per 2014 gespielt hatte. «Aber ich kenne meine Bedeutung beim FCB und darum war es für mich rasch klar», sagte er nach der Unterschrift gegenüber dem Sonntagsblick.
Der Traum von der «Königsklasse»
Mit dem 4. Meistertitel in Serie – was bisher erst YB zwischen 1957 und 1960 geglückt war – erfüllte sich Streller einen lang gehegten Wunsch. Daneben träumt er weiterhin von der Champions League, in der er in der nächsten Spielzeit mit dem FCB für Furore sorgen will.