Genau erklären wird sich Marco Streller erst am Freitag. Doch in einem vom FC Basel verbreiteten Communiqué nahm der Stürmer schon mal einen wichtigen Beweggrund vorweg: «Mir ist wichtig, im Vollbesitz meiner Leistungsfähigkeit abzutreten.»
Das wird Streller gelingen. Auch in seiner 15. Profi-Saison gehört er noch zu den Protagonisten beim Schweizer Meister und CL-Achtelfinalisten. Denn obwohl der FCB im letzten Sommer 4 neue Stürmer verpflichtete, änderte am hohen Standing von Captain Streller nichts.
Beeindruckendes Palmarès
Das Palmarès von Streller ist beeindruckend. Sieben Mal wurde er mit Basel Schweizer Meister, drei Mal Cupsieger. Er nahm mit der Schweiz an der WM 2006 und an der Heim-EM 2008 teil. Während seines Engagements in der Bundesliga (2004 bis 2007) wurde er mit Stuttgart einmal Meister.
Streller entwickelte sich rasch vom herausragenden Talent zum soliden Schweizer Stürmer. Den Sprung zum Star und zur Basler Ikone schaffte er aber erst in der 2. Hälfte seiner Karriere. Als seine Entwicklung in der Bundesliga ins Stocken geraten war, ging Streller zurück nach Basel, der eben zum zweiten Mal in Folge den Titel an den FC Zürich verloren hatte.
Mehr Titel als jeder andere Basler
Doch mit Streller in Rot-Blau wendete sich das Blatt wieder. Seit seiner Rückkehr wurde er mit dem FCB nur einmal nicht Meister (2009), zuletzt reihten die Basler fünf Titel aneinander. In diesen letzten knapp 8 Jahren stellte Streller betreffend Trophäen-Sammlung alle in den Schatten.
Keiner hat mit dem FCB mehr Meistertitel gewonnen. Nicht Karl Odermatt, nicht Pascal Zuberbühler, nicht Murat Yakin. Und wenn Streller Ende Saison tatsächlich zum achten Mal Schweizer Meister wird, überflügelt er auch noch seinen jahrelangen Weggefährten Benjamin Huggel.
Pfiffe in der Nati
Dass Streller wie kein anderer für die Basler Erfolge der letzten Jahre stand, hat ihn zwischenzeitlich auch einige Sympathiepunkte gekostet. Die Pfiffe der eigenen Fans, denen er im Nati-Trikot meist zusammen mit Alex Frei ausgesetzt war, belasteten ihn.
Sie liessen ihn 2008 ein erstes Mal den Rücktritt aus der SFV-Auswahl ankündigen. Von Nati-Coach Ottmar Hitzfeld liess er sich einmal noch umstimmen, im Frühling 2011 trat er dann mitten in der EM-Ausscheidung nach 37 Länderspielen und 12 Toren endgültig aus der Nati zurück.
Marco Strellers Karriere in Bildern
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Bild 1 von 10. Erste Schritte beim «Congeli». Zwischen 2001 und 2002 war Marco Streller bei Concordia Basel engagiert. Hier misst er sich im Cup 2001 mit Basels Sebastien Barberis. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 10. NLA-Debüt in Thun. Seine ersten Erfahrungen in der Nationalliga A sammelte Marco Streller im Berner Oberland. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 10. Schwierige Phase. 2004 wechselte Streller in die Bundesliga: Beim VfB Stuttgart konnte er sich, auch wegen Verletzungen, nur bedingt durchsetzen. Bildquelle: Imago.
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Bild 4 von 10. Landsleute unter sich. Bei den Schwaben spielte Streller an der Seite seiner Schweizer Kollegen Diego Benaglio und Hakan Yakin. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 10. Kurzes Intermezzo in Köln. 2006 wurde der Aescher von Stuttgart zu Liga-Konkurrent Köln ausgeliehen. Für die «Geissböcke» absolvierte er 27 Partien. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. Der Nationalspieler. Im Nationaldress lief der Basler insgesamt 37 Mal auf. 12 Tore gelangen ihm für die Schweiz. Bildquelle: EQ Images.
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Bild 7 von 10. Kapitaler Treffer. Mit seinem Tor in der Barrage 2005 gegen die Türkei machte er die Schweizer WM-Teilnahme perfekt. Bildquelle: EQ Images.
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Bild 8 von 10. Fataler Fehlschuss. Im WM-Achtelfinal 2006 gehörte Streller zu den Penalty-Sündern. Bildquelle: EQ Images.
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Bild 9 von 10. Magsiche CL-Nächte. In der «Königsklasse» schoss der Routinier für den FCB ganz wichtige Tore: Zuletzt anfangs Oktober gegen Liverpool. Bildquelle: EQ Images.
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Bild 10 von 10. Abtritt eines Grossen. Nach 15 Jahren als Profi gibt Marco Streller Ende Saison seinen Rücktritt. Bildquelle: Keystone.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 05.03.15, 20:55 Uhr