Veroljub Salatic (GC): Per Gerichtsbeschluss ins Team gekämpft
Kein anderer Spieler hat in der Hinrunde für mehr Wirbel gesorgt als Salatic. Der GC-Captain überwarf sich mit Trainer Michael Skibbe, wurde aus der 1. Mannschaft verbannt, erkämpfte sich das Trainingsrecht per Gerichtsbeschluss, wurde mittels Präsidialentscheid begnadigt und avancierte gleich bei seinem Comeback zum Matchwinner. Die Posse um die GC-Identifikationsfigur zeigte beispielhaft auf, dass in der Führungsetage des Rekordmeisters einiges im Argen liegt.
Guillaume Hoarau (YB): Vom Notnagel zum Torgarant
Die Saison war bereits 7 Spieltage alt, als YB sich gezwungen sah, in der Offensive nachzubessern. Die Berner verpflichteten den 30-jährigen Angreifer Guillaume Hoarau von Bordeaux. Der Franzose benötigte nur eine kurze Anlaufzeit, um sich einen Stammplatz zu erkämpfen. Mit 8 Toren in 15 Spielen in der Super League und Europa League ist Hoarau mittlerweile nicht mehr aus dem Forte-Team wegzudenken.
Breel Embolo (Basel): Tauziehen um ein Top-Talent
Bereits in der vergangenen Saison durfte Embolo erstmals Super-League-Luft schnuppern. Nun hat sich der 17-jährige Kameruner einen fixen Platz im Profi-Kader des FCB ergattert und überzeugt mit starken Leistungen in der Meisterschaft und in der Champions League. Kein Wunder, weckt das Begehrlichkeiten. Und dies nicht nur auf Klub-Ebene (Wolfsburg soll seine Fühler ausgestreckt haben), sondern auch bei der Nationalmannschaft. Sowohl die Schweiz als auch Kamerun bemühen sich intensiv um den Angreifer, der noch auf den Schweizer Pass wartet.
Sandro Wieser (Aarau): Ein Fehltritt mit Folgen
18 Minuten waren im Duell zwischen Aarau und dem FC Zürich gespielt, als Sandro Wieser Gegenspieler Gilles Yapi mit einem Tritt gegen das Knie niederstreckte und den Ivorer für Monate ausser Gefecht setzte. Wiesers grobes Foul liess die Emotionen hochgehen und brachte dem FCA-Akteur eine Sperre von 6 Spielen ein. Wie es der Zufall so will, wird Wieser just vor dem nächsten Duell gegen den FCZ zurückkehren.
Giorgio Contini (Vaduz): Aus wenig viel gemacht
Für Aufsteiger Vaduz schien der 10. Platz bereits schon vor der Saison reserviert. Doch die Liechtensteiner machten keineswegs den Eindruck, sich ihrem Schicksal zu ergeben und überraschten mit ihrem Kämpferherz und ihrer Leidenschaft so manchen etablierten Super-Ligisten. Dies ist vor allem auf Trainer Giorgio Contini zurückzuführen.
Marcel Herzog und Daniel Lopar (St. Gallen): Mit Teilzeit zum Erfolg
St. Gallens Trainer Jeff Saibene liess sich etwas Ungewöhnliches hinsichtlich seines Goalie-Luxusproblems einfallen. Weil er zwei nominelle Nummer-1-Torhüter im Kader hat, liess er Marcel Herzog und Daniel Lopar im 2-Spiele-Rhythmus rotieren. Die ungewöhnliche Massnahme verfehlte die Wirkung nicht, die Ostschweizer zeigten eine starke Hinrunde und spielen um die Europacup-Plätze mit.
Marco Schönbächler (FCZ): Steigerungslauf bis in die Nati
Lange kam Marco Schönbächler beim FCZ nicht über die Rolle des ewigen Talents und Ergänzungsspielers hinweg. Spätestens seit dieser Saison ist dies Geschichte. Der Flügelflitzer fand zur Konstanz, glänzte Woche für Woche mit starken Auftritten und erhielt als Lohn sein 1. A-Nati-Aufgebot. In der EM-Quali gegen Litauen durfte der 24-Jährige schliesslich erstmals mittun.
Markus Lüthi (Thun): Wenn Erfolg nicht gut genug ist
Jahr für Jahr gehört der FC Thun zu denjenigen Teams, welche das Optimum aus ihren Möglichkeiten herausholen und eines der besten Preis-Leistung-Verhältnisse aufweisen. Doch sehr gutes Wirtschaften ist anscheinend nicht gut genug. Die Berner Oberländer befinden sich auch in diesem Jahr auf einer finanziellen Gratwanderung. Ende Februar könnte dem FCT das Geld ausgehen, klagte Präsident Markus Lüthi gegenüber «20 Minuten». Vor allem die hohe Stadionmiete macht den Thunern zu schaffen.
Alex Frei (Luzern): Das Haifischbecken unterschätzt
Mit viel Goodwill gestartet, endete Alex Freis Engagement als Sportchef des FC Luzern vorzeitig. Dem Nati-Rekordtorschützen wurde die desaströse Vorrunde zum Verhängnis. Auch Frei schaffte es nicht, dass Ruhe bei den Innerschweizern einkehrt. Er wusste, dass der FCL ein Haifischbecken ist. Doch selbst Frei war überrascht, wie viele Haie darin schwimmen.
Admir Smajic (Sion): Probezeit erfolgreich bestanden
«Nach einem Probemonat haben wir uns auf eine dauerhafte Festanstellung geeinigt. Die Mannschaft macht einen gefestigten Eindruck.» Ein grösseres Lob kann man als Sion-Trainer aus dem Mund von Präsident Christian Constantin kaum kriegen. Admir Smajic erhielt bei den Wallisern einen 3-Jahres-Vertrag. Gerüchten zufolge soll der Stuhl des Bosniers nach 7 sieglosen Spielen aber bereits wieder wackeln...