Die Hinrundentabelle der Super League würde kaum so aussehen, hätte man YB-Sportchef Christoph Spycher diesen Sommer danach gefragt. Derzeit liegen seine Berner nach 4 Titeln de suite zur Saisonhälfte satte 8 Punkte hinter dem FCZ, und auch der Konkurrent aus Basel steht dem Meister vor der Sonne.
Spychers Erklärungsversuche und ein Lob
Im September noch feierten die Young Boys gegen Zürich einen 4:0-Heimsieg, Ende November unterlagen sie dem Team der Stunde mit 0:1. Diese Bilanz steht symptomatisch für die neuen Machtverhältnisse innerhalb der Liga. Und auch in den beiden anderen Wettbewerben vermochte das Team von David Wagner nicht zu überwintern. In der Champions League gelang YB nach dem glorreichen Auftaktsieg über Manchester United kein Dreier mehr.
Wir zollen dem FCZ Respekt für diese Vorrunde
Für die derzeitige sportliche Situation findet Spycher gleich mehrere Gründe: Nebst der mangelnden Chancenauswertung sei auch das Verletzungspech mitschuldig am 3. Rang zum Jahresende. «Ich bin aber überzeugt, mit guter Energie in die Rückrunde starten zu können», so Spycher. Dass die Zürcher als Leader feststehen, sei indes kein Zufall, konstatiert der Sportchef. Immerhin: Mit dem 5:0-Sieg bei formstarken Luganesi haben die Hauptstädter nicht nur das Cup-Out gerächt, sondern auch gezeigt, dass mit ihnen im neuen Jahr zu rechnen ist.
Zürichs vielfältiges Erfolgsrezept
Anders sieht die Gemütslage beim FCZ aus. Nach Spielzeiten als Achter und zwei Mal Siebter darf Ancillo Canepa nun als Präsident des Wintermeisters in die Kamera strahlen. Am Ursprung des Erfolgs stehe in Zürich nebst gereiften Spielern wie Antonio Marchesano oder Assan Ceesay allen voran Trainer André Breitenreiter, wie Canepa verrät. In der Tat brachte der Deutsche seit seinem Amtsantritt im Sommer die Konstanz ins Zürcher Spiel.
Nebst dem Trainer sei aber auch eine intelligente Kaderanpassung im Sommer für den derzeitigen Höhenflug verantwortlich: «Wir haben uns auf gewissen Positionen klug verstärkt», so Canepa. Trotzdem könne es weiterhin punktuelle Anpassungen geben: «Das Kader hat aber bewiesen, dass es zusammenpasst.»
Einzig die allfällige Absenz von Ceesay, der für Gambia im neuen Jahr am Afrika-Cup antreten soll, bereitet dem Präsidenten Sorge. Dass er dem Stürmer deshalb von einer erstmaligen Reise an die Endrunde nach Kamerun abrate, würde nicht geschehen, wie Canepa beteuert. Er hoffe aber, dass Ceesay auch nach seiner Rückkehr dem FCZ weitere Tore schenke – am besten jene zum Meistertitel.