Der Mann hat einen Lauf. Ridge Munsy trifft momentan nach Belieben. In jeder der letzten 6 Super-League-Partien hat der Stürmer des FC Thun ein Tor erzielt. Die Gegner hiessen Lugano, Basel, Luzern, Xamax, YB und zuletzt St. Gallen.
6 Treffer in 6 Partien – das hatte Munsy im «Erwachsenen-Fussball» bereits einmal geschafft. Zum Abschluss seiner Zeit beim SC Kriens traf der 31-Jährige in der Hinrunde 2014 in der 1. Liga 8 Mal in Folge und markierte dabei gar 14 Tore.
Doch Amateur- und Super-League-Fussball sind nicht miteinander zu vergleichen. Hiessen die Gegner damals Concordia (6:0), Grenchen (9:0) oder YB U21 (7:3), misst sich Munsy heute mit dem «kleinen» FC Thun mit den besten Teams, die der Schweizer Fussball zu bieten hat.
Es heisst hier nicht: ‹Du musst, du musst, du musst!›. Sondern: ‹Du darfst und wir helfen dir dabei.›
«Ich hatte eine gute Vorbereitung im Winter und konnte bei meinen 3 Einsätzen vor der Corona-Pause treffen», blickt Munsy zurück. Der lange Meisterschafts-Unterbruch kam ihm freilich ungelegen. «Denn schliesslich wollte ich den Elan mitnehmen», sagt der gebürtige Luzerner kongolesischer Herkunft. «Doch glücklicherweise konnte ich meinen Lauf trotzdem fortsetzen.»
Rückendeckung des Trainers
Hat Munsy eine Erklärung für seinen Lauf? Immerhin hatte er in den ersten 11 Einsätzen in dieser Saison keinen einzigen Treffer für den Tabellenletzten erzielt. «Der Trainer (Marc Schneider; die Red.) steht voll hinter mir. Er sagte mir ‹Wir kennen deine Qualitäten. Du kennst deine Qualitäten. Du musst sie nur noch abrufen›», erklärt Munsy.
Zudem sei der Druck in Thun kleiner als an anderen Orten: «Es heisst hier nicht: ‹Du musst, du musst, du musst!›. Sondern: ‹Du darfst und wir helfen dir dabei.›» Das seien für ihn optimale Herausforderungen, um Erfolg zu haben, so Munsy.
Nach 3 schwierigen Jahren bei GC, in Deutschland (Aue) und der Türkei (Erzurumspor) ist Munsy zurück in seiner Komfortzone im Berner Oberland. Hierhin hatte er nämlich nach seiner Gala-Hinrunde für Kriens im Januar 2015 gewechselt. Und mit seinen 11 Toren in der Saison 2015/16 zeigte Munsy, dass er in der Super League ein entscheidender Faktor spielen kann, wenn er sich wohl fühlt.
Einziger Profi-Doppelpack gegen den FCZ
Am Mittwochabend heisst der Gegner in der Stockhorn-Arena FC Zürich. Klar, möchte Munsy seine Torserie auf 7 Spiele ausbauen. Und der FCZ dürfte gewarnt sein. Denn den einzigen Meisterschafts-Doppelpack bei den Profis gelang Munsy ausgerechnet vor 4 Jahren gegen die Stadtzürcher.