Am Ende stand ein 3:3 zwischen Zürich und Thun am Montagabend. Und man fühlte sich noch einmal an die gesamte Saison der Berner Oberländer erinnert.
Der schwache Start
0:3 lag Thun nach 56 Minuten gegen den FCZ im Hintertreffen, die Partie schien gelaufen. Ähnlich schwach war der Saisonstart verlaufen: Nur einen Sieg holten die Berner Oberländer aus den ersten 13 Liga-Spielen.
In der Hinrunde resultierten am Ende 2 Vollerfolge und 9 mickrige Punkte aus 18 Spielen. Das Tabellenschlusslicht schien dem Abstieg geweiht.
Das Aufbäumen
Thun wäre jedoch nicht Thun, wenn es sich nicht gegen den Abstieg allgemein oder gegen die drohende Niederlage beim FCZ im Speziellen gestellt hätte. Gegen die Limmatstädter starteten die Thuner die Aufholjagd in der 74. Minute und kamen binnen einer Viertelstunde noch zum Ausgleich.
In der Meisterschaft startete der FCT mit einem 2:1-Sieg gegen Sion in die Rückrunde. Bis zum Corona-Unterbruch Ende Februar gab es 3 Vollerfolge und ein Unentschieden in 5 Spielen. Die Bilanz aus der Vorrunde war damit bereits übertroffen, der Anschluss an Platz 9 war hergestellt, die Hoffnung kehrte zurück.
Der Torschütze mit Anlauf-Schwierigkeiten
Dass ausgerechnet Ridge Munsy die Aufholjagd im Letzigrund einleitete und am Ende mit dem 3:3 auch den Punktgewinn sicherte, kam nicht überraschend. In der Hinrunde erst verletzt und dann meist nur Joker, startete der Angreifer in der Rückrunde durch.
Sämtliche seiner 12 Tore erzielte er in der 2. Saisonhälfte und war damit massgeblich am Aufschwung der Thuner beteiligt. Auch gegen den FCZ kam Munsy erst spät zur Geltung, was ihn aber nicht daran hinderte, doch noch einen Doppelpack zu schnüren.
Das unvollendete Happy End
Wie den Berner Oberländern im Spiel gegen den FCZ die komplette Wende verwehrt blieb, schafften sie am Ende auch nicht den direkten Liga-Erhalt. Das 3:3 gegen den FCZ führte dazu, dass Thun noch auf den Barrage-Platz zurückfiel. Ein weiteres Tor hätte gereicht, um Sion in Schach zu halten. So geht das Zittern weiter, in der Barrage wartet Vaduz.
Dennoch müssen beide Leistungen der Thuner anhand der Vorgeschichte als aussergewöhnlich bezeichnet werden. Denn wer hätte noch in der Winterpause auf den Thuner Klassenerhalt gewettet? Oder am Montag auf einen Punktgewinn im Letzigrund nach der 1. Halbzeit? Eben.