Die Freude nach dem 3:2-Auswärtssieg gegen den FC Lugano in der 6. Runde war dermassen gross, dass es sich St. Gallen-Trainer Peter Zeidler nicht nehmen liess, nach Spielschluss in der Kurve feiern zu gehen. Denn für die Ostschweizer waren es im 3. Anlauf nicht nur die ersten Auswärtspunkte in dieser Super-League-Saison, sondern auch der Sprung auf Tabellenrang 2.
«Ich konnte einfach nicht anders, als mit der Kurve zu jubeln. Vielleicht hatte es auch etwas mit der Cupfinal-Niederlage gegen Lugano zu tun», gestand Zeidler gegenüber dem St. Galler Tagblatt . Es ist ein typisches Bild des FC St. Gallens unter der Fittiche des 60-jährigen Deutschen, dass auch Siege früh in der Saison euphorisch gefeiert werden.
Seit Zeidlers Amtsantritt in St. Gallen 2018 zeigt sich: Kommt das Offensivspiel, dass der Trainer so gerne zelebriert, mal ins Rollen, sind die «Espen» fähig jeden Gegner zu schlagen. Nun empfangen sie am Sonntag in der 7. Runde der Super League Leader YB im Kybunpark.
Nachdem zwischen Oktober 2017 und April 2021 bei St. Gallen gegen YB immer eins der beiden Teams als Leader ins Duell gegangen war (einmal St. Gallen, 14-mal YB), war das in der letzten Saison dann nie der Fall. Nun ist es erstmals seit der 7. Runde 2020/21 wieder das Aufeinandertreffen zwischen dem Zweit- und Erstplatzierten der Super League.
Itten zurück an alter Wirkungsstätte
Die Young Boys, die am letzten Wochenende in Winterthur mit 5:1 gewannen, gehen mit 2 Punkten Vorsprung auf St. Gallen als Leader in den Spitzenkampf. Eine besondere Partie dürfte es für Cedric Itten werden. Nach der Saison 2019/20, in welcher der 25-Jährige mit 19 Tore grossen Anteil am Vizemeister-Titel St. Gallens hatte, wechselte Itten nach Schottland zu den Glasgow Rangers. In 2 Saisons gelangen ihm, inklusive der Leihe zu Greuther Fürth, in 60 Pflichtspielen 10 Tore.
Bei YB möchte der Nationalspieler neuen Schwung holen. Mit 4 Toren in der ersten 6 Spielen ist ihm der Start in die Saison schon einmal hervorragend geglückt. Nun trifft er erstmals seit dem Wechsel ins Ausland wieder auf seinen alten Arbeitsgeber.
Sollte St. Gallen das Duell der beiden offensiv erfolgreichsten Mannschaften gewinnen, würden die Ostschweizer erstmals seit der 4. Runde 2020/21 von der Tabellenspitze grüssen.