Mit Raphael Wicky kehrt ein Mann in die Schweiz zurück, der im hiesigen Fussball bereits grosse Spuren hinterlassen hat. Sei es als Meister und mehrfacher Cup-Sieger mit dem FC Sion, 75-facher Nationalspieler oder zuletzt 2017/18 als Trainer beim FC Basel.
Noch viele Absenzen
«Ich bin froh, dass es endlich losgegangen ist», strahlte der 45-Jährige am Mittwoch beim 2. Trainingstag mit den Young Boys. Es gehe nun vor allem darum, die Mannschaft kennenzulernen – eine Aufgabe, die allerdings dadurch erschwert wird, dass derzeit noch viele Spieler auf Länderspielreise sind.
Wenn ich auf das Herz gehört hätte, wäre ich noch in Luzern, aber ich bin Sportler und suche Herausforderungen.
Auf die Frage, ob das derzeitige Kader auch das endgültige sein werde, meint Wicky: «Es kann gut sein, dass sich personell noch etwas ändern wird. Ich denke nicht, dass dies das definitive Kader sein wird.»
Dass in genau einem Monat, am 16. Juli, Cedric Itten und Filip Ugrinic beim Saisonauftakt mit dabei sein werden, sollte allerdings klar sein. Das Duo wurde erst in den letzten Wochen aus Glasgow (Itten) und Luzern (Ugrinic) verpflichtet und mit langfristigen Verträgen ausgestattet.
Bei YB den nächsten Schritt machen
Mit ihnen soll es für den Serienmeister der Jahre 2018-2021 wieder nach oben gehen, auch wenn beide betonen, dass über Saisonziele noch nicht gesprochen wurde.
Die grosse Konkurrenz macht die Spieler stärker
Gerade für Mittelfeldspieler Ugrinic war die sportliche Herausforderung aber einer der Gründe, warum er seinen Jugendklub verliess: «Ich habe mir die Zeit genommen, über den Wechsel nachzudenken und mit der Familie alles anzuschauen. Wenn ich auf das Herz gehört hätte, wäre ich noch in Luzern, aber ich bin Sportler und suche Herausforderungen.»
Er wolle bei den Bernern den nächsten Schritt vorwärts machen. Dass es ihm als Neuankömmling leichter gemacht wird, denkt der 23-Jährige nicht: «Hier wird dir nichts geschenkt. Wir haben 22 hungrige Spieler. Jeder wird sich aufdrängen wollen und am Ende entscheidet der Trainer.»
5 Stürmer für 2 Plätze
Einen Freifahrtschein wird auch Itten kaum kriegen. Mit dem Mann, der aus Glasgow zurück in die Schweiz kommt, verfügen die Berner über ein Überangebot im Sturmzentrum.
Jordan Siebatcheu, Jean-Pierre Nsame, Wilfried Kanga, Yannick Toure und Itten werden sich um 1 oder 2 Plätze balgen müssen. «Die grosse Konkurrenz macht die Spieler stärker», wiegelt Itten ab. «Es ist viel Qualität vorhanden und wir können voneinander lernen.»
Voneinander lernen: etwas, das YB in der kommenden Saison verinnerlichen soll – damit aus dem vielen Neuen auch etwas Erfolgreiches entsteht.