Zum Inhalt springen

Winterthurer Debakel gegen FCL «Eine Riesenfrechheit»

Nach der 0:6-Klatsche gegen Luzern waren die Winterthurer bedient. Entsprechend fielen die Reaktionen aus.

Schon das Pausen-Interview mit Yannick Schmid hatte es in sich. «Das war nichts von uns. Eine mega schwache erste Halbzeit, mehr gibt es nicht zu sagen», meinte der Winterthurer Verteidiger und verschwand in die Kabine. 0:4 hatte es zu diesem Zeitpunkt gestanden, das Spiel war längst gelaufen.

0:6 hiess es am Ende, die zweite Klatsche in Folge auf der heimischen Schützenwiese nach dem 1:5 gegen YB vor 2 Wochen. Dazwischen unterlag man den Grasshoppers mit 0:3. «Dabei wollten wir eine Reaktion auf den GC-Match zeigen», meinte Captain Granit Lekaj nach dem Spiel.

Es ist für mich unerklärlich.
Autor: Granit Lekaj

Doch davon war nichts zu sehen gegen Luzern. «Wir haben alles vermissen lassen, was es braucht, um nur überhaupt einen Punkt zu gewinnen. So geht es natürlich überhaupt nicht. Das müssen wir so schnell wie möglich korrigieren», befand Trainer Bruno Berner. Und Lekaj fasste zusammen: «Es ist eine Riesenfrechheit, was wir hier gezeigt haben.»

So stehen nach 8 Spielen in der Super League erst 2 Punkte und noch immer kein Sieg zu Buche. Auf der Suche nach Gründen für die aktuelle Baisse machte sich eine gewisse Ratlosigkeit breit. «Wir waren einfach überfordert. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, waren immer einen Schritt zu spät. Es ist für mich unerklärlich», so Lekaj.

Da gibt es nur eines: durch den Sturm hindurch.
Autor: Bruno Berner

«Es ging alles zu schnell. Und auch wenn wir denn Ball mal hatten, spielten wir nicht sauber. Wir müssen das ganz genau analysieren, aber dann schnell wieder nach vorne blicken», sagte Berner, der «viel, viel, viel mehr Herz» forderte.

Enttäuschte Gesichter beim FC Winterthur nach der Klatsche gegen Luzern.
Legende: Enttäuschte Gesichter beim FC Winterthur nach der Klatsche gegen Luzern. Keystone/Alexander Wey

Der Trainer will niemandem Vorwürfe machen. Man könne allen anderen die Schuld geben und davonlaufen, «aber das macht keiner bei uns», meinte Berner. «Die Niederlage tut unheimlich weh, wir leiden. Aber es gibt so Phasen im Leben. Da gibt es nur eines: durch den Sturm hindurch.»

Die Frage nach der Super-League-Tauglichkeit

Angesichts der letzten Resultate stellt sich die Frage, ob das Kader genug Qualität für die Super League hat. Davon ist Lekaj überzeugt: «Wir haben eine gute Mannschaft. Wir müssen aber zu den Dingen zurückfinden, die uns stark machen. Dass wir uns so abschlachten lassen, hat nichts mit der Qualität im Kader zu tun.»

In der Nationalmannschaftspause wird sich Berner und Co. die Möglichkeit bieten, an den entsprechenden Schrauben zu drehen, um in die Erfolgsspur zurückzufinden. Doch vorher steht kommenden Samstag noch der Cup-Sechzehntelfinal bei Erstligist Meyrin auf dem Programm. In der aktuellen Verfassung von «Winti» dürfte auch dieser Match eine grössere Herausforderung werden, als den Zürchern lieb ist.

SRF zwei, sportlive, 11.09.2022, 22:10 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel