Am 21. April 2021, nur 3 Tage nach dem Gewinn der Meisterschaft, riss sich Fabian Lustenberger im Training der Young Boys die linke Achillessehne. Auf den 33-Jährigen warteten eine Operation und eine lange Reha-Zeit. Nun steht der Captain der Berner kurz vor der Rückkehr. Er befindet sich wieder im Mannschaftstraining und hat bereits 2 Spiele mit der U21 absolviert.
Die Chancen, dass Lustenberger nächste Woche in der Champions League gegen Atalanta Bergamo wieder zum Team gehört, stehen gut. Damit würde er seine eigene Zielsetzung fast punktgenau erfüllen. «Vor 3 Monaten hatte ich mir zum Ziel gesetzt, am 20. November zurück zu sein. Dass ich dann wieder auf dem Niveau bin, um spielfähig zu sein. Das bin ich, deshalb habe ich dieses Ziel erreicht.»
Aber es geht vor allem darum, wieder auf dem Platz zu stehen. Ob das jetzt in der Super League, der Champions League oder mit der U21 ist, ist sekundär.
Lustenberger ist aber realistisch genug, um nicht zu grosse Erwartungen zu haben. Auch wenn der Wunsch gross ist, erstmals in seiner Karriere in der Champions League aufzulaufen. «Man muss trotzdem den gesunden Menschenverstand walten lassen und nicht zu fest pushen. Es wäre schön, wenn es reicht. Aber es geht vor allem darum, wieder auf dem Platz zu stehen. Ob das jetzt in der Super League, der Champions League oder mit der U21 ist, ist sekundär.»
Nsame als Leidensgenosse
In der aktuellen Phase gehe es für ihn vor allem um Spielpraxis, um das Gefühl auf dem Platz, die Distanzen, das Timing. Mit seinen Auftritten in der U21 ist Lustenberger zufrieden. «Ich bin auf gutem Weg und langsam wieder auf dem Niveau, auf dem ich sein will.»
Auf dem Weg zurück konnte Lustenberger auf die Unterstützung eines Teamkollegen zählen. Rund 3 Wochen nach ihm riss sich auch Jean-Pierre Nsame die Achillessehne. «Wir haben uns sehr viel ausgetauscht und waren zusammen in der Reha. Ich hoffe, dass auch er schnell wieder zurückkommt.» Neben Nsame stand Lustenberger auch Ex-YB-Goalie Marco Wölfli, der 2013 die gleiche Verletzung erlitten hatte, mit Rat zur Seite.
Mann muss sich seine Rolle mit Leistung wieder neu verdienen. Wenn mir das gelingt, kann ich wieder eine wichtige Position einnehmen.
Und wie sehen Lustenbergers persönliche Ziele für sein baldiges Comeback aus? Wie wird er seine Führungsrolle unter dem für ihn neuen Trainerteam wahrnehmen? «Es sind alle realistisch genug, um einschätzen zu können, dass man nach 7 Monaten nicht zurückkommt und gleich wieder der Heilsbringer ist. Man muss sich seine Rolle mit Leistung wieder neu verdienen. Wenn mir das gelingt, kann ich wieder eine wichtige Position einnehmen.»