Ist die Super League spannend, weil zwischen Platz 2 und Platz 8 gerade einmal 4 Punkte liegen? Oder leidet die Schweizer Meisterschaft darunter, dass Leader YB so viel besser ist als alle anderen? Oder trifft beides zu?
YB-Ausrutscher ohne Folgen – im Gegenteil
Das sind wohl nicht die einzigen Fragen, die sich bei einem Blick auf die Super-League-Tabelle aufdrängen. Bereits seit geraumer Zeit geklärt scheint hingegen die Frage nach dem Meister. 12 Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung von YB satte 19 Punkte. Und dies, obschon die Berner zuletzt gleich 3 Mal in Serie nur ein Unentschieden holten und somit 6 Punkte liegen liessen.
Es spricht nicht gerade für die Konkurrenz, dass YB sein Polster an der Spitze nach diesen 3 Remis sogar noch um einen Zähler ausbauen konnte. Denn vor den Punkteteilungen gegen Luzern (2:2), Basel (1:1) und Vaduz (1:1) hatte die Differenz zwischen Rang 1 und 2 «nur» 18 Punkte betragen.
Kuriose Konstellationen
Das Solo des Leaders ist aber nicht das einzige, was bei der Tabelle ins Auge sticht. Es gibt weitere Zahlen, welche die Super League in dieser Saison nicht im besten Licht erscheinen lassen.
- 6 der 10 Teams haben aktuell ein negatives Torverhältnis, darunter befinden sich auch das zweitplatzierte Servette (-2) und Basel auf Rang 3 (-1).
- Nur 2 Mannschaften haben mehr Siege als Niederlagen auf dem Konto. Neben YB (15:1) trifft das auf Servette zu (9:8). 6 Teams haben in dieser Statistik ein negatives, der FCB (9:9) und Lugano (6:6) ein ausgeglichenes Verhältnis.
- Die Differenz von Platz 2 zur Spitze (19 Punkte) ist mehr als doppelt so gross wie die Differenz von Platz 2 zum Barrageplatz (9). Servettes Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz beträgt 11 Punkte.
2 Ligen in einer Liga?
Was sagen uns diese Zahlen? Zum einen, dass YB in der Super League eine Dominanz erreicht hat, welche die Konkurrenz ziemlich schlecht aussehen lässt. 19 Punkte Vorsprung nach 2 Dritteln der Meisterschaft sind ein deutliches Indiz dafür, dass die Berner in einer eigenen Liga spielen.
Zum anderen hebt die Tabellensituation die Ausgeglichenheit der Klubs zwischen dem 2. und 10. Rang hervor. Das ist die positive Sichtweise. Man könnte auch zum Schluss kommen, dass der Konkurrenz jegliche Konstanz fehlt.
Vom Gefühl her gewinnt und verliert in der Super League – YB ausgenommen – jeder gegen jeden. Das führt mit dazu, dass sich der Spitzenreiter bereits so früh so stark absetzen konnte. Es führt aber auch dazu, dass im Kampf um die europäischen Ränge und gegen den Abstieg noch alles möglich ist.
Und so stellen wir sie wieder, die Frage: Ist das nun gut oder schlecht für die Liga?