Für YB kann es in der am Freitag startenden Super-League-Saison fast nur bergauf gehen. Denn in der vergangenen Spielzeit hinkte der Branchenprimus der letzten Jahre seinen Erwartungen stets hinterher.
In der Liga resultierte lediglich Rang drei, im Cup scheiterte man im Halbfinal an Promotion-League-Klub Biel und in der Champions League schied man punktelos in der Gruppenphase aus.
Da fällt die Zielsetzung für die kommende Spielzeit relativ einfach aus: «Wir wollen ganz klar wieder um Titel mitspielen», betont Sportchef Christoph Spycher. Dafür arbeitet der 47-Jährige intensiv an der Spielerzusammensetzung. Aktuell sei das Kader noch zu gross: «Wir werden sicherlich noch einige Spieler abgeben.»
Rückkehrer Wüthrich als Erfolgsgarant?
Doch YB war auch auf der Zuzugsseite aktiv. So sollen beispielsweise die beiden Rückkehrer Gregory Wüthrich und Edimilson Fernandes dabei helfen, die sportlichen Erfolge zurück nach Bern zu holen.
Wenn du bei YB unterschreibst, gibt es kein anderes Ziel als den Meistertitel.
«Ich weiss wie es sich anfühlt, mit YB Meister zu werden», sagt Wüthrich. Der mittlerweile 30-Jährige feierte zwischen 2015 und 2019 zwei Meistertitel mit «Gelb-Schwarz».
Dieses Gefühl will Wüthrich dem Klub und den Fans wieder bescheren. Dafür brauche es aber viel Arbeit. Und genau dafür sei er da, um dem Klub mit seinen dazugewonnenen Leaderqualitäten zu helfen – auf und neben dem Platz: «Ich habe wichtige Erfahrungen gesammelt. Nach diesen Jahren im Ausland bin ich definitiv ein besserer Spieler.»
Viel Lob vom Trainer
Um die Stärken seines neuen Schützlings weiss auch Trainer Giorgio Contini Bescheid und spricht dem zweifachen Nationalspieler eine wichtige Rolle zu: «Die Mannschaft wird an ihm wachsen können.»
Auch für Fernandes hat Contini viel Lob übrig: «Er bringt in der Mitte nochmal mehr Aggressivität mit.» Er erwarte viel von den beiden Neuzugängen, genauso wie vom ganzen Team.
Nicht nur von seiner Mannschaft erwartet der gebürtige Winterthurer viel, er nimmt auch sich selbst in die Pflicht: «Wenn du bei YB unterschreibst, gibt es kein anderes Ziel als den Meistertitel.»
Ungewohntes Terrain
Die Saisonvorbereitung gestaltete sich für den YB-Trainer in zweierlei Hinsicht anders. Einerseits stellte die Sommerpause die erste lange Vorbereitungszeit für den 51-Jährigen mit YB dar. Contini war erst im vergangenen Dezember während der Meisterschaft zu den Bernern gestossen: «Wir mussten nicht bei Null anfangen wie noch im Winter.»
Andererseits durfte Continis Mannschaft ihre Vorbereitung auf «fremder» Unterlage angehen. Aufgrund der Women's EURO wird der Naturrasen im Wankdorf Stadion erst nach der Länderspielpause im September mit dem gewohnten Kunstrasen ersetzt sein.
Es sei zwar anders auf Naturrasen zu spielen, den Spielern gefalle es aber: «Wir nutzen und geniessen das jetzt, solange wir können.» Ob Contini und Co. in der neuen Saison auch den Blick auf die Tabelle wieder geniessen können, wird sich zeigen.