Es wäre der bittersüsse Traum eines jeden FCZ-Fans und die Krönung einer starken Saison: Der FC Zürich macht ausgerechnet in Basel seinen 13. Schweizer Meistertitel klar. Doch in Zürich schürt man vor dem brisanten Gipfeltreffen keine zu hohen Erwartungen.
Vermeintliche Zürcher Gelassenheit
Auch André Breitenreiter ist sich der besonderen Chance bewusst, die sich seinem Team im Stadion des Rivalen bietet. Während der FCZ in der Rückrunde unter Druck bisher funktioniert hat, ist der deutsche Cheftrainer dennoch bedacht darauf, sich vor dem wegweisenden Duell im St. Jakob-Park locker und diplomatisch zu geben. «Es erwartet uns eine grossartige Kulisse, auch viele Fans aus Zürich werden dabeisein.»
Es gibt keine Parallelen zu 2006.
Einen Vergleich zur Finalissima 2006 will er allerdings nicht ziehen: «Es gibt keine Parallelen. Damals war es das letzte Meisterschaftsspiel, und es ging für beide Klubs um alles.» 16 Jahre später hat der FCZ mit dem Gastspiel in Basel nun die Chance, im Meisterrennen bereits vorzeitig alles klar zu machen. Auch wenn die Brisanz deshalb nicht die gleiche ist, erwartet der 48-Jährige «einen besonderen ‹Klassiker› für beide Seiten.»
Dzemailis Appell an das Team
Dies ist sich auch Blerim Dzemaili bewusst. Er machte 2003 sein erstes Spiel im FCZ-Dress – ebenfalls gegen Basel. Nun hat der Routinier in seiner Rückkehr-Saison gegen den selben Gegner wieder die Chance auf den Titel. Doch der Pokal steht für den 36-Jährigen am Sonntag nicht im Vordergrund. Viel eher müsse sein Team dieses Spiel auch geniessen, so Dzemaili, der Klartext spricht: «Wir müssen nicht in Basel Meister werden.»
Und während Dzemaili vom «grossen Vorsprung und vier weiteren Chancen» spricht und Breitenreiter «den Schritt über die Ziellinie» als den bekanntlich schwersten abtut, fragt sich die restliche Fussballschweiz: Ist Zürich wirklich heiss auf die zweite Meistersause am Rheinknie?